Maut nach österreichischem Vorbild – das bedeutet, auch Motorradfahrer müssten künftig in Deutschland eine Straßennutzungsgebühr bezahlen. Wenigstens dann, wenn sie auf Autobahnen fahren wollen. So weit, so gut. In Österreich kostet das derzeit 32,10 Euro pro Jahr. Es gibt aber auch Monatsvignetten (12,10 Euro) und Tagesvignetten (4,80 Euro). Mir scheint dieses System einigermaßen fair zu sein, die Motorradmaut ist halb so hoch wie die Automaut und es gibt zeitabhängig geregelte Preise.
Ganz anders ist das in der Schweiz, die ich wiederum für ihre Straßenqualität und die entspannte Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer schätze. Dort muss man 40 Franken pro Jahr zahlen, egal ob Auto oder Motorrad und unabhängig von der Verwendungsdauer der Vignette. Das ist viel Geld bei einem Kurzurlaub, bei dem die Schweiz eines von mehreren besuchten Ländern ist. Der Betrag entspricht reichlich 32 Euro und ich habe ihn schon zwei Mal bezahlt. Jedes Mal machten die Schweiz-Kilometer etwa ein Viertel der Gesamtfahrstrecke aus, in jedem Fall weniger als 1000 Kilometer. Davon wiederum waren nur ein Bruchteil mehr oder weniger unumgängliche Autobahnkilometer. Das Maut-Fazit lautet deshalb: Bei der nächsten Streckenplanung wird die Funktion „Mautstraßen vermeiden“ beim Navi deutlich häufiger genutzt.
Motorradfahrern ist das ohnehin zu empfehlen, wer kachelt schon gern ewig über schnurgerade Autobahnen, wenn er es vermeiden kann. Einheimische Motorradfahrer werden um das „Pickerl“ aber kaum herum kommen, sollte es tatsächlich eingeführt werden. Immerhin dürfen sie es voraussichtlich – wie auch ihre Dosen-Kollegen – auf die Kfz-Steuer anrechnen lassen.