Moped / Motorrad

Motorradlärm im Müglitztal?

2014-01-06-Artikel-FormatDa ist sie wieder – die Diskussion über ein Motorradverbot im Müglitztal. Nichts anderes steckt hinter den Bemühungen der IG Müglitztal, über die mein Kollege Silvio Kuhnert am Wochenende berichtet hat (siehe Ausschnitt aus der Printausgabe der Dresdner Neuesten Nachrichten). Sie will unterscheiden zwischen Genussbikern und Knieschleifern. Gegen die Knieschleifer-Fraktion haben die Müglitztaler etwas, schließlich fahren die mit viel zu lauten Auspuffanlangen herum. Solche Motorradfahrer stören die Ruhe im Tal. „Genussbiker“ sind dagegen willkommen. Mal ganz abgesehen davon, dass es auch Autos mit (zu) lauten Auspuffanlagen gibt, und manch „laute“ Anlage an Motorrädern einfach nur die zugelassene Standardvariante ist: Von dB-Kontrollen an Motorrädern im Müglitztal habe ich noch nie was gehört. Überhaupt bin ich in ganz Sachsen noch nie gestoppt worden, damit die Polizei die Auspufflautstärke überprüfen kann…  Aber das ist nur ein Teil der Geschichte.

Ich frage mich, wie man zwischen den erwünschten Genussbikern und den so genannten Knieschleifern unterscheiden will. Erstens könnten letztere ebenfalls Genussbiker sein, denn für manche Motorradfahrer ist es eben ein Genuss, ordentlich mit den Knieprotektoren durch Kurven zu schrapeln. Und nicht jeder Knieschleifer ist auch ein Lärmrowdy. Wie übrigens auch nicht jeder Lärmrowdy ein Knieschleifer ist – ich kenne Freunde der Harley-Fraktion, deren Maschinen schon übermäßig laut sind, wenn sie noch gar nicht fahren!

Die Diskussion über Genussfahrer und Knieschleifer ist also ebenso falsch wie die Frage, ob man künftig nur noch Hutfahrer mit ihren Autos ins Müglitztal lassen will und die Sportwagenfraktion künftig draußen bleiben muss. Richtig ist aber ganz sicher, dass zu laute Motorräder stören können, der Lärm zur Belästigung werden kann. Dagegen könnte die Polizei mit immer wiederkehrenden Kontrollen wirksam vorgehen. Aber eben nur, wenn sie Zeit dafür hat – wenn es also genügend Beamte gibt.

Aus Sicht des Freistaats (und der Steuerzahler) haben wir ja aber eher zu viele Polizisten als zu wenige…

2 Comments

  1. Also entweder bitteschön sämtlichen Verkehrslärm durch Straßenabbau und/oder erneuter Müglitztalflutung verhindern und den PNV durch Kähne oder auf halbwegs befestigtem Feldwegen durch die Postkutsche absichern, oder bitteschön den gesetzestreuen Biker als normalen Verkehrsteilnehmer akzeptieren und wahrnehmen. Punkt und Schluß!

Comments are closed.