Moped / Motorrad

Harley drohen schwere Zeiten

Strafzölle! Seit Monaten hört man davon immer wieder in den Nachrichten. Nun könnte es ernst werden.

Motorräder mit diesem Schriftzug könnten bald teurer werden. Foto: pixabay/CC0 Creative Commons

Wird Stahl aus Europa in den USA teurer, weil der Zoll dafür angehoben wird? Das könnte am 1. Mai passieren, denn dann soll die Galgenfrist für Europa enden, die US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit der EU gewährt hat. Und dann? Dann könnten auch höhere Zölle auf amerikanische Produkte kommen. Immer wieder ist dabei von Harley-Davidson die Rede. Der Grund: Dort hatte Trump besonders viele Wähler und genau denen sollen die Zölle weh tun.

Das heißt: Die EU setzt auf die Folgen, die solche Strafzölle für die Harley-Mitarbeiter haben. Und die könnten so sein: Die Zölle machen die Maschinen teurer, es werden weniger Harleys verkauft, Mitarbeiter bekommen weniger Geld oder müssen gehen. Keine schöne Logik und schon gar nicht fair für die Männer und Frauen, die die US-Maschinen bauen.

Doch dieses Szenario ist nicht unwahrscheinlich. Anne Marie Chua, Chef-Sprecherin bei Harley für die internationalen Märkte, deutet an, dass Zölle sogar doppelte Wirkung bei ihrem Unternehmen hätten. „Wir unterstützen den freien und fairen Handel. Importzölle auf Stahl und Aluminium, unabhängig von deren Herkunft, erhöhen die Kosten für alle Produkte, die mit diesen Rohstoffen hergestellt werden.“ Das heißt, Harleys werden teurer, weil durch Importzölle die Rohstoffpreise steigen.

Es gibt aber noch einen zweiten üblen Effekt für die Motorradschmiede: „Darüber hinaus hätte ein Strafzoll für Harley-Davidson Motorräder in jedem beliebigen Markt erhebliche Auswirkungen auf unsere Verkäufe, unsere Händler, deren Zulieferer und unsere Kunden.“ Hinter diesem Satz verbirgt sich die Drohung, dass auch Zölle die Preise für Harleys nach oben treiben könnten. Und höhere Verkaufspreise könnten die Verkaufszahlen drücken.

Ob es wirklich so weit kommt, steht noch nicht fest. Noch ein Tag und wir haben voraussichtlich Klarheit darüber, wie es weitergeht. Dresden/csp