Langweilig, ermüdend, Schlichter Heiner Geißler auf verlorenem Posten – die Kritik war deutlich nach dem ersten Schlichtungsgespräch zum Projekt Stuttgart 21. Der sogenannte Ereigniskanal Phoenix hat auch heute wieder die Schlichtungsrunde aus dem Rathaus von Stuttgart live übertragen und ich hatte Zeit, mir einen Teil der Übertragung anzusehen. Vorab – seinem Beinamen wurde Phoenix nicht gerecht, es hat sich nicht viel ereignet im Rathaus der Landeshauptstadt.
Aber die Zahlenspiele, Daten zu Bahnstreckenabschnitten, Fahrgeschwindigkeiten und Fahrplanberechnungen waren höchst interessant, obwohl sie durchaus oft in verschwurbelter Bahnfachsprache vorgetragen wurden. Argumente wurden ausgetauscht es ging um Tunnelsicherungssysteme, den Bahnfahrplan für Stuttgart 21, die Flughafenanbindung…
Verkehrspolitik ist ein heikles Thema, das wissen wir Dresdner gut genug. Dass nun ausgerechnet Grüne wie der sehr eloquente Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer ganz vorn in einer Bewegung stehen, die sich gegen ein Bahnprojekt richtet, hat schon sein Gschmäckle, wie man im Ländle zu sagen pflegt. Fraglich bleibt aber doch, zu welchem Ergebnis die jeweils sieben Vertreter der Streitparteien kommen. Von Annäherung war heute nichts zu spüren. Immerhin attestierte Geißler den Kontrahenten heute, sie hätten eine „gute Diskussion auf der Basis des Bestrebens, sich gegenseitig zu verstehen uns sich ernst zu nehmen“ geführt.
Kollege Achim Wörner, Redakteur der Stuttgarter Zeitung, stellte fest, der Dialog wirke sich positiv auf die Atmosphäre in der Stadt aus. Aber mit einem Kompromissergebnis rechnet er nicht: „Am Ende wird ein Bahnhof gebaut, oder nicht“, sagte Wörner.
- Weitere Informationen und weiterführende Links zum Thema auf der Internetseite der Landeshauptstadt Stuttgart.
Wie meinst Du das? Ich kann daran kein Geschmäckle erkennen. Würdest Du das bitte erklären?
Oh, bin ich da einer Eingeborenen auf die Füße getreten? Wenn ja – das war nicht meine Absicht. Es ist eben einfach nur anders als sonst, wenn sich ausgerechnet (auch) Grüne (womöglich aus guten Gründen) gegen Investitionen in Eisenbahnprojekte wenden.
Wieso, ich bin weder Tübinger- noch Stuttgarterin. 🙂 Und mein Herz schlägt einzig und allein für Dräsdn. Ich habe Deine Argumentation wirklich nicht verstanden – beim Hinweis auf Eisenbahnprojekt hat es dann „klick“ gemacht.
Diese Diskussion hat Frontal21 neulich auch auf den Schirm gehoben, da haben die Reporter Grüne von der Basis gefunden, die sich gegen den Bau eines Pumpspeicherwerkes richten. Solche werden jedoch von grünen Bundespolitikern angepriesen, um die Stromschwankungen bei Solar- und Windenergie-Gewinnung ausgleichen zu können.