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MotoGP XV: Über Spanier, Italiener und Sachsen

Blick ins gut gefüllte Sachsenring-Pressezentrum.

Wenn viele kleine Männer in weißen Hemden mit dunklen Haaren und mit dunklen Sonnenbrillen plötzlich ganz wichtig sind, dabei in der einen Hand ein Funkgerät und in der anderen ein Handy tragen und um den Hals viele Bänder mit bunten Plastikkärtchen hängen haben, dann ist Motorrad Grand Prix. Dann sind die Spanier von der Dorna da. Sie nehmen das Zepter so selbstsicher in die Hand, dass man meinen könnte, die Weltregierung ist im Einsatz. Sie reden nicht viel – sie stellen sich unmissverständlich in den Weg, schimpfen manchmal, umarmen jede Frau und sind eine eingeschworene Gemeinschaft. La Familia – aber das ist ja italienisch und beschreibt die andere große Gruppe der wichtigen Menschen beim Motorrad Grand Prix. Wenn es richtig laut wird im Pressezentrum und auch schon mal über zehn Tischreihen hinweg Rennen kommentiert werden, dann ist garantiert einem italienischen Fahrer irgendetwas widerfahren. Oder dem Ducati-Team, dessen Mitarbeiter fürs perfekte Markenoutfit nur noch alle rote Haare haben müssten…

Und wenn einer sagt, er habe sich vorgenommen, „anzumgreifen“ und „vorzumfahren“ dann redet ein halbitalienischer Deutscher. Das ist die Sprache von Sandro Cortese. Sein Auftritt heute beim MotoGP auf dem Sachenring macht Hoffnung – ebenso wie der von Stefan Bradl in der Königsklasse und letztlich auch der von MZ-Fahrer Toni Finsterbusch und Luca Grünwald. Sie alle halten die deutsche Fahne hoch beim Deutschland-Grand-Prix.

Übrigens hält auch die Sachsenring-Rennstrecken-Management GmbH (SRM) die Fahne hoch – in Hohenstein-Ernstthal. Trotz aller Unkenrufe ist es den Verantwortlichen gelungen, das Rennen in Sachsen zu halten und – laut eigener Auskunft – sogar einen Vertrag bis 2016 zu bekommen. Dass Verbesserungen möglich und nötig sind, ist wohl auch den SRM-Verantwortlichen nicht entgangen. Die Parkplatz-Situation soll besser werden durch ein neue asphaltierte Stellfläche an der Sachsenkurve, der Kartenverkauf soll womöglich professioneller werden, vielleicht durch die Zusammenarbeit mit einer bundesweiten Ticketagentur. Und die Ticketpreise sollen „höchstwahrscheinlich“ nicht wieder steigen, so SRM-Sprecherin Judith Pieper-Köhler. Ende Juli rechnet sie damit, dass die SRM-Verantwortlichen einen Strich unter die Rechnung machen können. Dann wird das finanzielle Ergebnis des Wochenendes bekannt werden. Das sportliche Ergebnis ist positiv – dank Cortese, Bradl, Grünwald, Finsterbusch & Co.

Adiós. Ciao. Machts gutt!