Die „Baltic Shipping Company“ hat Sekt kredenzt und einen Vertrag vorgelegt. Den hat Pfarrer Frank Lotichius auch unterschrieben, er war aber das Papier nicht wert, auf dem er stand. Auf diese dubiose Weise hat sich das Unternehmen am 30. Dezember 1991 der Petrikirche entledigt, die damals eigentlich ein bekannte Schwimmbad an der Prachtstraße von St. Petersburg, dem Newski Prospekt war. Es sollte noch sechs Jahre dauern, bis die Kirche wirklich wieder geweihter Sakralraum wurde. Der erste Gottesdienst folgte aber schon 1992, damals mussten die Beteiligten noch aufpassen, dass sie nicht ins Schwimmbecken stürzen. Für den Gottesdienst war nur am Rand Platz, dennoch wurde eine Elektroorgel gespielt, der Chor sang von den Schwimmbadtribünen, da saß auch die Gemeinde. Und zahlreiche Geistliche drängelten sich unter dem Sprungturm vor einem kleinen provisorischen Altar.
Davon erzählte Pfarrer Lotichius heute Abend in der Petrikirche, dazu wurden Ausschnitte eines Films gezeigt, der damals entstanden ist. Es war schön, die Kirche wiederzusehen und noch schöner wird gewiss morgen die Übergabe des in Dresden für die hiesige Gemeinde gesammelten Geldes und des Abendmahlskelchs.