Wirklich gutes Essen in stets ausreichenden Mengen, eine fast rund um die Uhr benutzbare Sauna, der Whirlpool, ein freundlicher Russe an der Bar und eine stets hilfsbereite Mannschaft: Die Fahrt auf der Finnlines-Fähre „Transrussia“ lässt keine Wünsche offen. Auch dank der Entscheidung des Kapitäns, mich auf Deck 7 unterzubringen. Das Topdeck – gleich beim Sonnendeck und direkt über der Sauna- und Whirlpool-Abteilung. Übrigens ist in der Sauna nichts von den Antriebsmaschinen zu hören, man fühlt sich dort wie an Land. In meiner Kabine dagegen ist der tiefe Bass der Schiffsdiesel zu vernehmen – ich finde den Klang beruhigend, fast ein wenig einschläfernd.
Der zweite sonnige Seetag geht zu Ende, in etwas mehr als 14 Stunden macht das Schiff am Lehmannkai in Lübeck fest Jetzt steuert es gerade aufs Bornholmgatt zu, der sichtbare Schiffsverkehr hat deutlich zugenommen. Stets sind mindestens ein halbes Dutzend „große Pötte“ in der Nähe. Auf der Backbordseite der Fähre ist die Insel jetzt – 18.10 Uhr finnischer Zeit – deutlich zu sehen. Das Bornholmgatt liegt westlich der Insel und ich setze darauf, dort noch einmal eine gute Internetverbindung zu haben, nachdem seit Gotland kein Webkontakt mehr möglich war. (Hinweis: Das ist nicht gelungen. Erst jetzt, knapp zwei Stunden vor Lübeck, kann ich ihn ins Netz stellen). Die Yamaha „schläft“ seit nunmehr knapp zwei Tagen gut verzurrt sieben Decks unter mir und muss morgen zeigen, ob German Kruglov tatsächlich alles richtig gemacht hat in der Werkstatt des St. Petersburger Motorradclubs „Strafbat“. Andernfalls setze ich entweder auf einen Automobilclub oder besser noch meine Freunde von Almoto in Dresden für den Rücktransport des Motorrads. Auf jeden Fall soll es am Montag in die Reha: Beim AK-Zweiradcenter an der Glacisstraße. Das hat die Dragstar allemal verdient.