Motorrad

Schuhe zum Schutz?

MotorradschuheMotorradfahrer sind nicht verpflichtet, Motorradschuhe zu tragen und dennoch muss die Krankenversicherung zahlen, wenn sie sich bei einem Unfall am Fuß verletzten. War eigentlich klar, oder? Dennoch meinte die Unfallversicherung eines Autofahrers, das Schmerzensgeld für einen Motorradfahrer herabsetzen zu können, weil er keine Motorradschuhe trug. Der Biker war mit dem Auto zusammengestoßen. Er trug Helm, Motorradjacke und Motorradhanschuhe, Arbeitshose und Sportschuhe, berichtet Andreas Holzer, Fachanwalt für Versicherungsrecht in der Dresdner Kanzlei Kucklick Wilhelm Börger Wolf & Söllner. Der Mann wurde so schwer verletzt, dass ihm ein Unterschenkel amputiert werden musste.

Das Oberlandesgericht (OLG) Nürnberg hat jetzt zugunsten des Motorradfahrers entschieden, so Holzer. Damit bestätigte das Gericht eine entsprechende Entscheidung der Vorinstanz. Eine entsprechende Pflicht zum Tragen geeigneter Schuhe könne nach Ansicht des OLG nur dann angenommen werden, wenn ein allgemeines Verkehrsbewusstsein vorhanden ist, berichtet Holzer.

Hä, was? Also im Klartext: Weil nicht klar definiert ist, wann sich Schuhe wirklich Motorradschuhe nennen dürfen, ob sie dazu also aus Leder und gepolstert oder irgendwie verstärkt oder sonstwas sein müssen, könne man auch nicht erwarten, dass ein Motorradfahrer stets entsprechende Schuhe trägt. Eventuell könne die Schutzfunktion auch durch andere Schuhe erfüllt werden, wie etwa durch Arbeitsschutzschuhe oder hohe Wanderschuhe.