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Harley-Abstinenz hat System

Harley-Davidson

Leipzig (cs). Dass Harley-Davidson seit Jahren auf der Motorradmesse in Leipzig fehlt, hat System. Die Messe hat aus Sicht der Verantwortlichen zwei Probleme. Sie ist zugleich zu klein und zu groß. Zu klein, um eine Motorradschau mit überregionaler Ausstrahlung zu sein. Und zu groß, um eine reine Regionalmesse zu sein. So haben mir  Frank Klumpp, Marketing Cirector Harley-Davidson Germany und Andreas Nieber, Chef der Harley-Davidson-Vertretung Halle/Leipzig, die Abstinenz der Marke auf der Messe in Leipzig erklärt. Pech für die Verantwortlichen der Twin Veranstaltungs GmbH aus Dortmund, die ihre Motorradschau in der Messestadt neben der Intermot in München und der Messe in Dortmund zu den drei überregionalen Motorradausstellungen Deutschlands zählen. „Messeauftritte auf Regionalmessen werden von unseren regionalen Vertragshändlern in Rücksprache und in Kooperation mit der Harley-Davidson Germany GmbH abgewickelt“, erklärte Klumpp. Und Rudi Herzig vom Harley-Davidson Presse Service assistierte auf Nachfrage. Die „branchenübliche Unterscheidung“ beziehe sich „auf Messen von regionaler, deutscher Relevanz und Messen von internationaler Relevanz“. Und zur internationalen Kategorie zählt aus Harley-Sicht eben nur die alle zwei Jahre stattfindende Intermot in München.

Also sehen die mitteldeutschen Fans der Milwaukee-Eisen weiter in die Röhre. Denn Andreas Nieber von Harley Halle/Leipzig ist sich mit der Twin-Chefetage einig: Die Leipziger Motorradmesse ist keine regionale Schau. Übrigens belegt diesen Eindruck auch die Tatsache, dass sich an der Verlosung von Eintrittskarten hier im Blog Interessenten aus weit von Leipzig entfernten Regionen beteiligt haben. Die Tickets gingen unter anderem nach Berlin, Thüringen und Niedersachsen. Nieber sieht sich also ebenso wenig gefordert wie Harley Deutschland.

Damit bleibt es bis auf Weiteres dabei, dass die Marke in Leipzig fehlt. „Da wir derzeit vermehrt Projekte für junge Zielgruppen forcieren, haben wir uns entschlossen, auf die Präsenz unseres Unternehmens auf einigen Veranstaltungen zu verzichten“, ergänzte Harley-Marketingchef Frank Klumpp die grundsätzliche Absage. Dies solle aber nicht „als Abwertung der jeweiligen Veranstaltungen“ missverstanden werden.

Den Twin-Verantwortlichen wird das nicht leicht fallen. Schließlich sehen Vertreter anderer Marken die Messe in Leipzig durchaus als Motorradschau mit überregionaler Bedeutung. Das lassen dort unter anderem die Stände von Yamaha, BMW, Ducati, Suzuki und KTM erkennen.

Harley-Davidson war 2010 zum letzten Mal in Leipzig vertreten. Ob eine Rückkehr in Aussicht steht, sagte Klumpp nicht. „Da wir im Hause Harley-Davidson grundsätzlich nicht über zukünftige Projekte sprechen, können wir diese Frage leider nicht beantworten“, teilte er mit.

1 Comment

  1. Die fehlende Präsenz von Harley in Leipzig ist doch gar kein Verlust, Victory baut die schöneren (und qualitativ besseren) Bikes und der Harley-Hype ist eh vorbei…..

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