Motorradfahrer sind ihm offenbar ein Dorn im Auge. Hussein H., der 1989 in Syrien geboren wurde, hat im vergangenen Jahr einem Harleyfahrer auf der A4 gezeigt, was er von ihm hält. H. fuhr mit seinem Golf auf der Überholspur ganz links, auf der mittleren Spur war ein Harleyfahrer unterwegs. Als der Syrer mit seinem Auto auf Höhe des Motorads war, zog er nach rechts. Der Biker hatte riesiges Glück, denn die rechte Fahrspur war gerade frei. So konnte er ausweichen. H. war das nicht genug. Er pfefferte eine volle Getränkedose durchs geöffnete rechte Fenster in Richtung des Bikers. Und er traf. Die Dose landete am Helm des Motorradfahrers.
Während der aggressiven Aktion – wohlgemerkt bei 130 Stundenkilometern – zeigte H. dem verhassten Harleytreiber immer wieder seinen Mittelfinger. Die Polizei wertete das Ganze als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Der Syrer wurde deshalb auch verurteilt. Das Gericht legte ihm außerdem vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs, Beleidigung und Sachbeschädigung zur Last. Das Urteil: 70 Tagessätze á 10 Euro und drei Monate Fahrverbot.
Das passte dem Syrer nicht und er ging gegen das Urteil vor. Heute bestätigte das Amtsgericht Dresden das Urteil. Dabei blieb es aber nicht. Richter Arndt Fiedler stellte fest, H. habe sich ja auch einer versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht und packte ordentlich drauf auf die Straße. Nun muss der arbeitslose Syrer 180 Tagessätze á 10 Euro zahlen und drei Monate lang zu Fuß gehen.
Er hat jetzt viel Zeit, seine Aggresionen gegenüber Motorradfahrern abzubauen. Dresden/cs