Ein Nossener hat schon lange vor den MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring alles erreicht. Er ist der glücklichste Mensch an der gesamten Rennstrecke.
Udo Naumann hat viel Geduld. „Ich stehe hier schon eine Stunde“, sagt der Mann aus Nossen, der sich im Fahrerlager der Königsklasse am Sachsenring zwischen den zwei großen Anhängern des Yamaha-Werksteams platziert hat. Der 47-Jährige wartet auf Valentino Rossi, den Rekordweltmeister der MotoGP. „Vale ist drin“, deutet er auf einen der mächtigen, tiefblauen Anhänger.
Eine Viertelstunde später wird seine Geduld belohnt. Der Meisterfahrer kommt zu seinen Fans, genau dorthin, wo Udo Naumann steht. Jetzt zeigt sich, dass der Nossener nicht nur einen perfekten Platz hat, sondern dass der Fahrer mit der Nummer 46 auch zu schätzen weiß, wie viel Mühe er sich gegeben hat. Denn Naumann bastelt sich ausgefallene Accessoires für die Motorrad-Rennen der höchsten Klasse. „Ich habe 15 davon“, berichtet er, alle sind in Handarbeit entstanden. Dabei kann Naumann gar jedes Jahr dabei sein, auf dem Sachsenring. „Wenn ich mal eine Karte habe, bin ich da“, sagt er, das funktioniert aber nur ab und zu. In diesem Jahr hat er ein ganz besonderes Ticket an einem Band um den Hals hängen. „Das hat mir der Leiter des offiziellen Rossi-Fanclubs geschenkt“, erzählt Naumann. Und mit diesem Ticket darf der Nossener ganz dicht ran an die Stars – bis ins Fahrerlager hinter die Boxengasse.
Vale nimmt sich Zeit für ihn. Während ringsum weitere Fans drängeln, schreibt er seinen Namen auf die Sonnenblende des gelben Basecaps. Danach strahlt Udo Naumann. „Das ist etwas ganz Besonderes.“ Hohenstein-Ernstthal/csp
