Der Seriensieger übernimmt die WM-Führung und der Sachsenringbotschafter fährt auf Platz 2. Eigentlich könnten alle zufrieden sein mit dem MotoGP. Nur die Veanstalter vor Ort müssen sich etwas grämen.
Die Rennen sind vorbei und Marc Marquez hat seinem Ruf als unschlagbarer Fahrer auf dem Sachsenring alle Ehre gemacht. Zum achten Mal in Folge hat er ein Rennen auf der Traditionsstrecke gewonnen, nachdem er zum achten mal von der Pole gestartet war. Er hat heute doppelten Grund zur Freude, denn damit führt er jetzt in der WM-Wertung. „Ich habe nicht gedacht, dass ich heute die Führung übernehmen kann“, sagte er in einem ersten Statement.
Und er zollte zugleich seinem ärgsten Widersacher gehörig Respekt. Das war heute Sachsenringbotschafter Jonas Folger. Auf seiner Kunden-Yamaha hat er einige Runden lang sogar geführt bevor Marquez gezeigt hat, wer der Herr auf dem Ring ist. Immerhin gelang es Folger lange, direkt an dem Spanier dran zu bleiben. „Ich habe gedacht, ich könnte ihn heute schlagen. Aber zwei Runden vor Schluss haben die Reifen aufgegeben“, sagte Folger. Auch sein zweiter Platz machte ihn fast sprachlos. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, das habe ich nicht erwartet“, stellte er fest.
Das Publikum war ganz auf seiner Seite und jubelte, als er sich an die Spitze setzte. Das Rennen in der Königsklasse war offensichtlich ganz nach dem Geschmack der meisten Besucher. Und hier kommt der Haken: Die Sachsenring-Management GmbH (SRM) muss einen Dämpfer verkraften. Es kamen nur knapp 165.000 Besucher. In den vorangegangenen Jahren waren es stets deutlich über 200.000. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich die Terminverschiebung, die die SRM-Verantwortlichen akzeptieren mussten – der deutsche Grand Prix wurde in diesem Jahr von der spanischen Veranstalterfirma, der Dorna, zwei Wochen vorverlegt. Da konnten einige potenzielle Zuschauer wohl ihre eigenen Pläne nicht mehr ändern und mussten ihre Tickets zurückgeben. Dennoch feierten die Fans hier auf dem Sachsenring ein gelungenes Wochenende, bei dem auch Petrus wieder alle Register zog. Sonne und Regen wechselten sich ab und machten die Qualirunden superspannend. In den Rennen aller drei Klassen blieb es dann aber trocken. Hohenstein-Ernstthal/csp