Endlich bis an die Ostsee. Das Ziel der Motorradtour ist der ostdeutsche Norden. Das Garmin-Navi führte dabei erstmals über eine „kurvenreiche Strecke“.
Sonne. Schon am Morgen. Obwohl am Abend noch Regen angesagt war. Gut, es war kalt im Norden, aber schön. Nur ein paar kleine Wölkchen jagten zum Start in Warin über den Himme. Bestes Wetter, nur leider war das Motorrad richtig eingesaut. Die Tour führte zunächst nach Südwesten, tolle Asphaltalleen hat das Navi gefunden und schon nach reichlich 20 Kilometern war der Schweriner See im Blick. Dem Motorrad habe ich schon auf diesem kurzen Stück eine schnelle Handwäsche an einer Tankstelle gegönnt (ja, nennt mich spleenig!).
In die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern rollte ich also bei strahlendem Sonnenschein mit einer blitzblanken Dragstar. Der Grund des Besuchs: Hier lebten früher mal Verwandte. Ziel war natürlich gleich das Schoss mit Staatsschauspiel und Museum gegenüber. Da parkt man das glänzende Zweirad gern vor dem Landtagsgebäude, das zugleich das Wahrzeichen der Stadt mit dem riesigen See ist. Der hat übrigens ganz viele kleine Nebenseen, so dass man als Gast kaum unterscheiden kann, welcher jetzt der richtige Schweriner See und welcher nur so ein kleiner Nebentümpel ist. Einen großen Springbrunnen auf einem dieser Tümpel gibt es übrigens auch – wer die Cafes an der Alster in Hamburg zu teuer findet, ist in Schwerin bestens aufgehoben. Natürlich gibts auch ein nettes Cafe gleich am Anleger der Binnenschifffahrt. Leider ohne WLAN (warum eigentlich?), dafür aber mit Motorradparkplätzen direkt am Point of Interest (also da, wo es sein muss!).
Ganz im Westen, fast schon in Lübeck, sollte nun die Ostseetour beginnen. Dazu musste ich von Schwerin erst mal Richtung Nordwesten fahren. Kurz vor Grevesmühlen fühlte ich mich dabei kurz sehr heimisch. Die Hühner auf Springers Bauernhof sind echt glücklich – auf einer riesigen Wiese konnten sie picken, um danach die allerbesten Eier im Osten und im Westen zu legen.
Mein erstes Ostseeziel war Dassow-Barendorf. Von dort aus sieht man die Ostsee und das schreckliche Hochhaus am Timmendorfer Strand, das Seefahrern als Wegmarke gilt – ansonsten aber nur die Gegend verschandelt. Auf der Ostseite des großen Wassers fühlt man sich fast wie im Niemandsland. Es ist aber nicht weit bis zum ersten bekannten Badeort – das Ostseebad Boltenhagen war schnell erreicht. Und weil es hier so schön ist und knapp 130 Kilometer ohne Regen auch mal nett sind, war das bereits das Tagesziel.
Übernachtungsort ist hier das Wichernhaus. Bis zum Strand sind es gerade mal 100 Meter, man kann ihn aus dem Fenster sehen. Das Motorrad steht sicher und sauber im Hof und das Zentrum des Badeorts ist nur fünf Fußwegminuten entfernt. Boltenhagen/csp
- Von Dresden bis Boltenhagen waren es reichlich 730 Kilometer