Das wars also nun. Es ist wirklich schwer vorstellbar, aber wir müssen nun ohne Vale als Grand Prix-Fahrer auskommen. Dabei kanns der „Doctor“ immer noch.
Er wird nie wieder in der Startaufstellung stehen. Er wird nie wieder um die beste Rennrunde und den Sieg kämpfen und nie wieder mit seinen Fans nach einem MotoGP-Rennen feiern. Valentino Rossi hat seine Karriere in der Motorrad-Königsklasse beendet – im Alter von 42 Jahren und als Zehnter in Valencia. Also in den Punkterängen, sechs Punkte hat er beim letzten Rennen der Saison noch einmal gesammelt.
Bei Petronas war der Altmeister nie wirklich konkurrenzfähig, was wohl eher an seiner Yamaha R1 lag, als an seinen Fähigkeiten. Davon dürfte die Mehrzahl seiner Fans überzeugt sein.
Wer Valentino Rossi je erlebt hat, zum Beispiel in der Boxengasse, versteht leicht, weshalb er wohl noch auf lange, lange Zeit punkten wird – in Sachen Sympathie. Er hat sich Zeit genommen für seine Fans, hatte immer ein Lächeln für sie übrig, war trotz seines Megaerfolgs bodenständig. Wer kann ihm in dieser wichtigsten Kategorie das Wasser reichen? Aktuell niemand.
Und in Zukunft? Vielleicht ein Spanier, ein „Wunderkind“, das gerade etwas schwächelt? Oder ein Franzose, der gerade seinen ersten WM-Titel eingefahren hat? Ein Australier, der in dieser Saison die Erwartungen in ihn nicht erfüllen konnte? Oder gar ein Fahrer aus Rossis „VR46 Rider Academy“?
Vielleicht gibt es einen Fahrer, der wirklich das Zeug hat, wie Vale zu einer MotoGP-Legende zu werden. Aber bis zur „46“ in den MotoGP-Olymp ist es für alle denkbaren Nachfolger noch ein sehr weiter Weg. Wer das Glück hatte, Valentino Rossi als Fahrer zu erleben, vielleicht sogar ihm in der Boxengasse gegenüber zu stehen, hat eine wirklich außergewöhnliche Persönlichkeit gesehen oder vielleicht sogar getroffen. Grazie Vale! Dresden/csp