Das Größte war ein gelungener Kopfsprung vom Zehn-Meter-Brett direkt in den Altarraum. Auch vom Dreier konnte gesprungen werden, es gab sogar Startblöcke, einen großen Schwimmerbereich und eine Zone für Nichtschwimmer in der Petrikirche. Unglaublich und doch wahr: Diese evangelische Hauptkirche der Stadt war zu Sowjetzeiten ein Schwimmbad, 1963 wurde es eröffnet. Dazu wurde damals die 1937 geschlossene Kirche umgebaut. Ein Betonschwimmbecken kam ins Kirchenschiff. Da steht es heute noch auf massiven Betonbeinen und reicht bis über die Höhe der ehemaligen ersten Empore. An den Rand des Beckens wurden Tribünen gebaut und in den Altarraum der Sprungturm. Der ist längst weg und das Schwimmbecken von oben nicht mehr zu sehen. Wenn man aber in den Kirchenraum sieht, dann wirken die Dimensionen eigenartig und die Emporen ausgesprochen modern. Es sind noch immer die Schwimmbadtribünen…
4 KommentareSchlagwort: russland
Von der Sowjetunion lernen heißt schon lange nicht mehr siegen lernen. Aber vielleicht könnte sich ja Dresden von seiner Partnerstadt St. Petersburg eine Lösung für ein Dauerproblem abgucken, die ebenso simpel wie wirkungsvoll ist. Sie entspricht allerdings wahrscheinlich nicht ganz dem ästhetischen Empfinden der Barockverfechter vom Neumarkt-Verein und der reinen Lehre deutscher Städtebaufachleute und Landschaftsarchitekten: Busse werden zu Toiletten. Zwei Busse werden so zu zwei Toiletten – für Männlein und Weiblein. Noch fahrbereit werden sie Innen entsprechend und sind sofort dank passender Hinweise und ein paar dicker Schläuche zu erkennen. Solche Klobusse könnten zum Beispiel am Terrassenufer unter der Carolabrücke stehen, auf der letzten unbebauten Fläche zwischen Altmarkt und Dr.-Külz-Ring, bestens geeignet scheinen der Parkplatz unter dem Blauen Wunder auf Blasewitzer Flussseite und die Bunte Ecke in der Neustadt. Man könnte solche Klobusse sogar gegen das Wildpinkeln auf den Elbwiesen einsetzen. Nur ein Wasseranschluss und ein Gully werden benötigt… Also, werte Stadträte, nicht reden, handeln!
Ein KommentarAlles ist einfach nur groß, wahlweise auch lang und viel in St. Petersburg. Häuser sind groß, nicht eben hoch, aber in der Innenstadt zumeist sogenannte Solitäre. Straßen sind Magistralen, gesäumt von zahllosen Solitären. Drei Autospuren pro Richtung sind state oft he art, gern auch vier. Fußgängerquerungen gibt es etwa am Newski Prospekt, der Hauptstraße schlechthin alle 400 Meter, zwischendrin ist es unmöglich, die Straße zu überqueren. Die Erinnerung sagt: Diese Straße war Ende der 70er eine Pflasterstraße mit wenigen (sehr schnell fahrenden) Taxis und Linienbussen. Heute ist es eine ständig verstopfte Hauptstraße mit (vor allem) vielen sehr schnell fahrenden schwarzen Großstadtgeländewagen. Beliebt sind dabei die aus deutscher Produktion.
Kommentare sind geschlossenDas Reiseziel ist erreicht. Nach einer sehr nassen und schmutzigen Tour von Narva nach Nordosten darf das Motorrad nun pausieren. Rund 200 Kilometer im Regen und der Gischt russischer Laster oder auch dem Regenwasser, das in großen Schlaglöchern und ewig langen Spurrillen Seen gebildet hat, mussten heute gefahren werden. Der Tag fing schon gruselig an mit einer halben Stunde Wartezeit auf dem zentralen Zollhof von Narva. In dieser Zeit wechselte die Farbe des Himmels von blau zu schwarz – den Mann im Kabuff, der im Einfingersuchsystem Daten aus Pässen in seinen Computer drückte, interessierte das nicht…
Ein KommentarGrünes Licht vom russischen Staat! Die Untergebenen von Ministerpräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin und Präsident Dmitri Anatoljewitsch Medwedew haben nichts gegen den Besuch des Unkorrekt-Bloggers in ihrem Land. Das sogenannte Doppelvisium wurde in den Reisepass gepappt, die zweimalige Ein- und Ausreise dürfte damit kein Problem sein. Zweimalige Ein- und Ausreise deshalb, weil der Zwischenstopp in der Exklave Kaliningrad bereits als vollwertiger Besuch Russlands gilt und deshalb zwei Mal eingereist werden muss, will man auch St. Petersburg besuchen. Die Stadt an der Newa ist übrigens der Grund dafür, dass Medwedew, Putin und der Unkorrekt-Blogger nun eine Gemeinsamkeit haben. Mit ihrem alten Namen Leningrad steht sie auch in den Ausweisen des Ministerpräsidenten und des Präsidenten. Putin und Medwedew wurden in der Stadt an der Newa geboren – ein weiterer Grund dafür, dass „Piter“, wie die Stadt heute genannt wird, als heimliche Hauptstadt Russlands gilt.
Kommentare sind geschlossenMehr Lust aufs Motorradfahren im Nordwesten Russlands macht die Fährreederei DFDS Seaways seit Ende Juli. Zum zweiten Mal legt heute eine Fähre der Reederei im neuen russischen Hafen Ust Luga ab, die auch Individualtouristen mit ihren Fahrzeugen an Bord genommen hat. Die Verbindung per Schiff gibt es bereits seit Ende Mai. „Ferry line to Germany opens at Ust-Luga port“, freute sich die Hafengesellschaft im Frühjahr. Schon damals hatte DFDS-Chef Max Foster in Hamburg die Möglichkeit im Blick, auch Urlaubsreisende an Bord zu nehmen. „Wir arbeiten … mit Hochdruck daran, diese Route auch für reguläre Passagiere buchbar zu machen. Ich gehe fest davon aus, dass dies weit vor dem 17. September eingerichtet werden sollte“, teilte der Reedereigeschäftsführer aus Hamburg im Juni auf Anfrage mit.
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