La Gomera ist 35 Minuten von Teneriffa entfernt. Oder 60 Minuten, ganz nach Wahl der Fähre. Motorradfahrer nehmen ab Los Cristianos die langsamere Fähre, Sonnendeck inklusive. Die schnellere Fähre ist wie ein Flugzeug, die Fahrzeit steht über dem Reisegenuss. Das passt nicht zum Motorraderlebnis, dann schon lieber eine halbe Stunde weniger La Gomera. Die Insel ist problemlos an einem Tag zu umrunden, versprach der Insider von Teneriffa on bike.
Die Tour im ehemaligen Hippieparadies beginnt etwa um 10 Uhr in San Sebastián de la Gomera. Der schnelle Start ins Zentrum der Insel gelingt am besten auf der TF 711 direkt zum Vale de Hermigua. Die Strecke führt durch mehrere Tunnel – immer führen zwei gegenläufige Spuren durch eine unbeleuchtete Röhre, für manchen ist das nicht sehr angenehm. Die Strecke windet sich wunderschön ins Tal, doch der erste Hochgenuss folgt etwas später. Es ist die Verbindung von Agulo in Nordosten der Insel nach Vallehermoso. Ein herrlicher Kurventanz auf bestem Asphalt, noch dazu auf recht spärlich befahrener Strecke.
Ein Halt lohnt dennoch unterwegs, um die terrassenförmig in die Berge gearbeiteten kleinen Felder zu bewundern. Vom Ertrag solcher Anbauflächen, zum Teil nicht größer als ein Schrebergarten, dafür aber in hunderten Metern Höhe, mussten sich früher ganze Bauersfamilien ernähren. Heute werden nur noch wenige dieser Felder genutzt.
Der nächste Höhepunkt der Gomera-Runde ist die Fahrt ins Valle Gran Rey. Diese Tour talabwärts im Westen der Insel endet am Atlantik, sozusagen in einer Sackgasse. Es ist der westlichste Punkt der Reise und schon deshalb einen Besuch wert. Direkt am Ozean gibt es dort nach wunderbarer Abfahrt frischen Fisch – ein Hochgenuss!
Die Gomerarunde führt schließlich weiter entgegen dem Uhrzeigersinn um den Gipfel der Insel. An der Abzweigung, an dem es von der TF 713 nach rechts zum Miniflughafen von La Gomera geht, stellt sich die Frage, wie viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre nach Teneriffa bleibt. Ist es eine Stunde, lohnt der kleine Abstecher nach Süden – nicht nur, um zu sehen, dass es tatsächlich Flughäfen gibt, die kleiner als „Dresden International“ sind. Dort, bei Laguna de Santiago habe sich mal eine Hippikolonie befunden, berichtet der Kanareninsider. Davon ist nichts mehr zu sehen, es sei denn, die Hippies wohnen jetzt auf halber Bergeshöhe in schicken neuen Ferienhäuschen – 299.000 Euro das Stück.
In San Sebastian wartet unterdessen die Fähre. Ist dort noch Zeit, kann man in einem der kleinen Cafes am Hafen einen „con Leche“ trinken, bevor das Schiff zur Rückfahrt ablegt.
- Streckenlänge 150 Kilometer; Fahrtdauer mit kleinen Stops und einer Essenspause rund sechs Stunden; die Runde führt entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn um die Insel; startet man mit vollem Tank, erübrigt sich das Spritfassen unterwegs; zum Fischessen sei das Restaurante Telemaco an der Calle Playa in Valle Gran Rey empfohlen – das Tagesgericht ist immer frischer Fisch, Preis nach Marktlage (Kaffee, Wasser, Hauptgericht und Espresso gabs beim Test für 13,60 Euro!).
Hallo,
es ist schon toll so an deinem Urlaub teilhaben zu können. Bin auch ein wenig neidisch auf den blauen Himmel und das Meer… Lese jetzt seit geraumer Zeit deinen Blog. Habe ich wahrscheinlich noch gar nicht erzählt. V.a. deinen Eintrag zu den Mob Action T-Shirts fand ich ziemlich spannend. Auch die folgende Diskussion habe ich mit Interesse gelesen.
Wünsche dir noch einen schönen und erholsamen Urlaub!
Bis bald,
Maria
[…] Tour 2 und 3 sollten ins Anaga- und ins Teno-Gebirge führen; eine weitere Tour sollte nach Gomera führen und am fünften Tag ist dann noch einmal der Teide mit der Anfahrt auf der TF 21 […]