Mit fast 350 Kilometern Länge war die vorletzte Tour dieses Urlaubs eine der längsten. Der Grund – von Südtschechien ging es bis in den Norden, dabei wurden Umwege und Abstecher gefahren uund zwischen Vimperk und Plzeň eine zügige Überführungsetappe in Kauf genommen. Dass dabei die berühmte Brauerei als Zwischenziel angesteuert wurde, erklärt sich fast von selbst. Schade nur, dass in Tschechien die Null-Promille-Grenze gilt. Dem verlockenden Angebot, ein 0,3 Liter-Pilsener (das weniger als einen Euro kostete) zu trinken, kann man nur schwer widerstehen. Beim zweiten Glas gelang es…
Die Tour führte heute zunächst in den Böhmerwald und dort über einen etwa zehn Kilometer langen Abstecher in eine Sackgasse zum Schwarzenberger Schwemmkanal. Dieses Bauwerk entstand Ende des 18. Jahrhunderts und verbindet Moldau und Donau. Er wurde einst angelegt, um Holz leicht transportieren zu können. Bis zu 800 Menschen fanden dadurch Arbeit, war an einem Hinweisschild zu lesen, der Holzreichtum des Böhmerwaldes konnte so erschlossen und vermarket werden. Die Stämme wurden in dem Kanal einfach Richtung Donau geschwemmt und dann weiter nach Wien transportier und dort verkauft (Quelle: www.ckrumlov.info).
Um Zeit zu sparen, ging es dann über Vimperk direkt nach Plzeň, der Zwischenstopp in Nepomuk diente nur einem Knödelessen. Der Versuch, Schloss Grünberg zu besichtigen, scheiterte an einem großen Metalltor auf dem geschrieben Stand, es sei geschlossen und das Schloss werde gerade saniert.
In der Pilsener-Stadt war Zeit für einen Besuch in der berühmten Brauerei, bei der ein spezielles Motorrad ins Auge fiel. Es stand in so etwas wie einem Brauerei-Geschichtsraum. Laut Hinweistafel handelt es sich um einen Eigenbau der Brauerei mit einem Yamaha TR-1 Motor mit einem Liter Hubraum und 76 kW Leistung. Voll fahrtauglich sei die 350 Kilo schwere Maschine, war da auch noch zu lesen. Und 2002 habe die Brauerei damit einen Preis bei einem Motorradumbauwettbewerb in Tschechien gewonnen.
Die Tour endete heute mit der Fahrt durch das Tal der Teplá (deutsch Tepl). Dabei handelt es sich um genau den Fluss, an dessen Ufern man in Karlsbad so herrlich promenieren kann. Dies kam erst am Abend infrage, nachdem am Nachmittag die kurvenreiche Straße entlang des kleinen Flüsschens ein schöner Abschluss der Tour war.