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Zero auch in Dresden?

Elektromobilität ist das Thema von M-Way-Marketingchef Thomas Schröder.

M-Way will nach Deutschland wachsen. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Glattbrugg bei Zürich, eine Tochter von Migros, der nach eigenen Angaben größten Einzelhandelskette der Schweiz, will 2013 Filialen in drei deutschen Städten eröffnen. Mindestens 500.000 Einwohner müssen diese Städte haben, neben Berlin und München ist auch Dresden im Visier der M-Way-Verantwortlichen. Elektrofahrräder, -roller, -motorräder und -autos verkauft das Unternehmen, dazu die nötige Infrastruktur wie Ladestationen und passende Accessoires. „Unser Thema sind die Förderung und der Vertrieb nachhaltiger Mobilität“, erklärt Marketingchef Thomas Schröder die Philosphie „seiner“ Firma, dabei sei M-Way herstellerunabhängig. Erst nach firmeninternen Tests würden Produkte ins Sortiment aufgenommen.

Mit der Expansion nach Deutschland setzt das Unternehmen seinen bishereigen Wachstumskurs fort. In Bern und Basel, Zürich und St. Gallen gibt es bisher die stylischen Läden, bis zu 30 sollen es 2015 sein, kündigt Schröder an. Auch nach Österreich will das Unternehmen 2014 wachsen. Grün ist die Grundfahrbe des M-Way-Designs, man gibt sich jugendlich-lässig, die Zentrale in Glattbrugg – nicht viel mehr als eine Werk- und Lagerhalle mit grünen Glaswänden, die Besprechungsräume abtrennen – kündet von flachen Hierarchien. Die Mitarbeiter sitzen wie an Schulbänken nebeneinander vor ihren Computern und tüfteln an Verkaufskonzepten, gleich daneben ist eine kleine Werkstatt mit Ladestationen. Vor der Halle in einem Gewerbegebiet neben dem Züricher Flughafen saugen vier Elektroautos Strom in ihre Akkus.

Rund 70 Prozent des M-Way-Geschäfts machen Elektrofahrräder aus, erklärt Schröder, weitere 15 Prozent Roller, die er „Scooter“ nennt. Nur jeweils fünf Prozent des Geschäfts gehören Autos und Motorrädern. Darüber hinaus gibts bei M-Way unter anderem die passenden Helme und Taschen, Pflegeprodukte und Ladestationen. Besonders stolz ist der Marketingchef auf eine Internetplattform mit dem Namen „Sharoo“. Mit ihrer Hilfe soll man sich künftig Elektrofahrzeuge leihen können – wer ein Fahrzeug hat, trägt dort selbst Standort und Verfügbarkeit ein. Das alles verknüpfen die Schweizer mittels eigener Software natürlich mit mobilen Anwendungen – kurz: es gibt auch die passenden Apps fürs Smartphone dazu.

Dresden könnte dank seiner Lage, als Touristenstadt und mit 16 Prozent Radverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen bei M-Way punkten. Der Elberadweg, mehrfach ausgezeichnet als schönster Radweg Deutschlands, das berühmte historische Zentrum und die Neustadt – gut zu erobern mit dem Fahrrad – und die Umgebung mit den Weinbergen bei Radebeul und der Sächsischen Schweiz könnten entscheidende Argumente für die Schweizer sein, sich in der sächsischen Landeshauptstadt anzusiedeln. Womöglich ließe sich ihr Engagement verknüpfen mit Projekten innerhalb des Bundesprogramms „Schaufenster Elektromobilität“. Aus Motorradfahrersicht wäre M-Way willkommen, weil die Schweizer die Bikes des US-Unternehmens Zero im Programm haben, das technisch (und optisch) wirklich ernstzunehmende Elektromotorräder herstellt.