Motorrad

MZ – made by Blata

Diese Blata ist die Basis der neuen 125er von MZ. Fotos: blata.cz

Es ist nicht (nur) MZ drin wo MZ draufsteht. Das räumte auf „Unkorrekt“-Nachfrage MZ-Sprecher Andreas Schulz ein. Anlass dieser Nachfrage waren zwei Hinweise darauf, dass das Motorrad, das zur Intermot am MZ-Stand präsentiert wurde, schon lange zu haben ist. Es hat tschechische Gene und stammt aus dem Hause Blata. In Blansko, rund 30 Kilometer nördlich von Brünn, wird es seit 2009 produziert.

In einem Forum, das Fans der 1000er MZ betreiben, wurde schon vor Wochenfrist die Vermutung geäußert, dass die kleine Enduro keine reinrassige Hohndorferin sein könnte (hier gehts zu dieser Diskussion). Und es gab auch schon erste Hinweise auf Blata. Diese „Vermutung ist korrekt, das Chassis und die Karosserieteile stammen von einem Modell der Firma Blata“, räumte Schulz ein. Das auf der Intermot gezeigte Motorrad sei aber mit dem (neuen) MZ-Motor ausgestattet und kein „Messe-Mock-up“ (keine Attrappe), sondern ein betriebsbereites Fahrzeug.

Seit Mitte 2012 kooperiert MZ mit Blata, so Schulz weiter. „Der ursprüngliche Plan war, den MZ-Motor mit dem richtungsweisenden Eisenbeis-Zylinderkopf zunächst mit den Blata-Komponenten zu einem kompletten Motorrad zu verbinden und unter dem Namen von MZ auf den Markt zu bringen.“ Testfahrten hätten allerdings ergeben, „dass auch am Fahrwerk und möglicherweise den verwendeten Federelementen Modifikation notwendig sind, um den berechtigten Ansprüchen des deutschen Markts gerecht zu werden.“

Blata tauchte bereits 2006 mit einer ersten Version der hochbeinigen Maschinen auf der Intermot in Köln auf, 2007 machte die Zeitschrift Motorrad die 125er aus dem Knödelland erstmals zum Thema. Derzeit ist sie in zwei Versionen zu haben, als Supermoto- und als Crossmaschine. Die tschechischen Preise bewegen sich je nach Ausstattung zwischen etwa 66.000 (2500 Euro) und knapp 70.000 Kronen (ca. 2800 Euro), Importeur für Deutschland ist die Firma Kuster Blata Import aus den Niederlanden (hier der Link zu „Kuster“).

Schulz teilte mit, es sei „momentan schwer zu sagen“, ob und in welcher Form dieses Projekt weitergeführt werden kann. Das sei von der Entscheidung des Amtsgerichts Chemnitz über den Insolvenzantrag der Motorenwerke Zschopau GmbH abhängig. Mit dieser Entscheidung rechnen die Hohndorfer etwa Ende Oktober. Dann wird sich entscheiden, ob eine Sanierung der Firma unter Eigenregie möglich ist, bestenfalls gibt es bis dahin erste offizielle Statements zu der Frage, ob bereits ein potenzieller Investor gefunden ist. Die Spatzen pfeifen derzeit von den Dächern, dass erste Gespräche mit möglichen Geldgebern auf der Intermot recht gut gelaufen sein sollen.