Dresden / Medien

Nicht lieb

Silvestergrüße und Geburtstagsgratulationen per SMS sind eine Plage, ist dem Absender doch offenbar ein Anruf zu teuer oder zu mühselig. Auf solche Grüße kann man getrost verzichten. Noch schlimmer wird das bei Facebook, wo man wildfremden „Freunden“ Geburtstagsgrüße schicken kann, „nur“ weil ihr Geburtstdatum in der Chronik vermerkt ist. Viel unpersönlicher geht es nicht. Doch den Vogel abgeschossen haben jetzt die Verantwortlichen eines Dresdner „Gesellschaftsmagazins“.  Mit dem Namen der Chefin Anja K. Fließbach waren folgende Zeilen unterzeichnet:

„Lieber Christoph,
ich hoffe es geht dir gut. Wir haben in den letzten Wochen viel am facebook-Auftritt unseres …-Magazins gearbeitet. Es würde mich sehr freuen, wenn du mal reinschaust. Über deine Meinung, Anregungen und ein „Like“ wäre ich sehr dankbar. Alles Liebe für dich!
Deine Anja“

Nein, sie ist nicht „meine Anja“ und ich bin auch nicht ihr „lieber Christoph“. Genausowenig werden wohl der Mathias B. und all die anderen begeistert gewesen sein von den lieben Grüßen aus Striesen per Facebook-Post. Sie alle haben exakt den gleichen Text bekommen. Da sind die Verantwortlichen deutlich übers Ziel hinausgeschossen. Gefällt mir nicht „liebe Anja“!