„Der Trinitatis-Feiertag gemeinsam mit Gästen aus Sachsen“ steht auf dem Plakat, das Bischof Dietrich Brauer selbst gestaltet und gestern in der Schaukasten an der evangelischen Peter&Paul-Kirche in Moskau gehängt hat. Mitten in der Altstadt, der „Kitai-Gorod“, steht die Kathedrale und sie kann sich sehen lassen. Auch für Musiker scheint sie ein Highlight zu sein, orthodoxe Sänger haben dort heute Vokalmusik aufgenommen. Und das klang … klasse!
Der erste Tag in Moskau war der Elf-Millionen-Metropole selbst gewidmet. Zu Fuß über den Roten Platz, durch das berühmte und dank Nobelmarken aus aller Welt auch sehr schicke Kaufhaus GUM und über die Arbat-Straße, Fahrten mit der legendären Metro und eine Tour per Schiff auf der Moskwa standen auf dem Programm, bevor am Abend, irgendwann nach 23 Uhr, der Nachtzug nach Smolensk abfährt.
Was fällt auf in Moskau? Machtdemonstrationen allerorten: Gigantische historische Gebäude, auch solche aus der Stalin-Zeit, mächtige Denkmale, ehrfurchteinflößende Mauern und eiserne Zäune mit goldenen Spitzen, riesige und sehr teure Autos allerorten und dazwischen immer wieder Moskowiter und Moskowiterinnen in superschicker Aufmachung – schwarze Anzüge sind hier selbstverständlich, dazu oft finstre Blicke. Teure Handys und i-Pads sind weit mehr als Statussymbole (aber eben auch das).
„Die Opposition hat es schwer, denn der Lebensstandart ist in den letzten zehn Jahren gestiegen“, sagt Andrej, zugleich Arzt und Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Moskau. Und wie zum Beweis klebt in der U-Bahn eine Stellenanzeige: Gesucht werden U-Bahn-Fahrer, geboten wird ein Gehalt zwiscen 60.000 undd 86.000 Rubel. Das entspricht 1500 bis 2000 Euro. Ein gutes Gehalt und in Moskau durchaus selbstverständlich, versichert Andrej.
In Smolensk soll das anders sein…