Motorräder können zu Waffen werden. Das beweist ein schlimmer Unfall, der sich heute in Moritzburg ereignet hat. Dort war am Nachmittag ein 26-Jähriger mit einer Yamaha R1 unterwegs. Der junge Mann aus dem Landkreis Meißen fuhr in Richtung Berbisdorf und war dabei wahrscheinlich zu schnell. Nach einer Bergkuppe stieß die Maschine mit einer kreuzenden Pferdekutsche zusammen. Das Motorrad erfasste die zwei Vierbeiner, sie überlebten den Unfall nicht. Die Insassen der Kutsche, auch der Kutscher selbst, kamen mit dem Schrecken davon. Der Motorradfahrer selbst starb bei dem Unfall.
Den Rettungskräften bot sich ein grausiges Bild auf der Straße – zwei Pferdekadaver, ein toter Mensch und die quer stehende Kutsche. Die Straße musste für die Unfallaufnahme und die Aufräumarbeiten komplett gesperrt werden.
- Das Foto hat Roland Halkasch zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Auch wir sind gestern wieder unzähligen rasenden Bikern begegnet.
Mein Mitleid gilt allein den armen Tieren!!!
Den Gästen des Kutschers und natürlich ihm selbst geht es gar nicht gut.
Eine offene Frage an den Kommentator von gestern Abend (18:32 Uhr). Sind Sie ein Misanthrop, Herr Chris? Gegenwärtig kann ich keine fundierten Berichtsangaben zur Unfallursache feststellen; sie im Gegenteil sind sehr zügig Meinungsfest, wie -von mir- unschwer zu erkennen ist. > Unfälle, gleich welcher Art, sind es niemals Wert, verallgemeinert zu werden; in keinster Weise. Meinem Verständnis nach ist jeder Unfall ein Ereignis aus Ereignissen, respektive Kausalität! Solche trivialen Äußerungen zu lesen, wie die Ihrige, zwingt mich in die Eigen-Kontroverse, ob ´der Mensch´ ein vernunftbegabtes Wesen sei.
Grüße, Uwe.
Chris, auch Dein Tag kommt!
Wie soll ich das bitte verstehen? Ist das eine Drohung gegenüber Chris?
Was auch immer passiert ist – keiner war dabei und hat kein Recht den Motorradfahrer derart unterirdisch zu behandeln. Und für solche Kommentare – kein Mitleid usw – sollte man Euch bei lebendigen Leibe vierteilen!
Nebenbei und nicht unwichtig – mein Mitgefühl ist bei ALLEN!
Rene: „keiner war dabei und hat kein Recht den Motorradfahrer derart unterirdisch zu behandeln. Und für solche Kommentare – kein Mitleid usw – sollte man Euch bei lebendigen Leibe vierteilen!“
Interessante Widersprüchlichkeiten… einerseits darf niemand dem Motorradfahrer auch nur Vorwürfe machen, andererseits sind Leute, die das dennoch tun, „bei lebendigem Leibe“ zu „vierteilen“. Lassen Sie mich raten: Motorradfahrer, der gerne mal durch die Gegend brettert?
Ich habe mit solchen Leuten auch kein Mitleid. Wenn ich sehe, dass die Strecke bergig, kurvig oder wie auch immer schlecht überschaubar ist (und das ist sie ja offensichtlich in diesem Fall gewesen), dann habe ich auch so langsam zu fahren, dass ich mich und andere nicht gefährde. Und glauben Sie mir – DAS GEHT! Wenn der Motorradfahrer langsam genug gefahren wäre, wäre er nicht wie eine Rakete in das Fuhrwerk gerast und sogar noch unter den Pferden hindurch in den Straßengraben geschossen. Und wenn ich als mich an schönen Tagen als Fahrradfahrer kaum noch auf die Landstraßen traue, weil mir alle paar Minuten eine Horde an mir vorbeidonnernder wild gewordener Biker den Angstschweiß auf die Stirn treibt, dann kann man von mir auch kein Mitleid erwarten, wenn solche Leute dann ihrer eigenen Fahrlässigkeit zum Opfer fallen. Tragisch ist es, wenn es andere mit erwischt. In solchen Momenten ertappe ich mich öfters dabei, den Rasern zu wünschen, sich mal richtig hübsch langzulegen, sodass sie das Gefühl ihren Lebtag lang nicht vergessen.
Genau so siehts aus´, René. Was soll diese beschissene Hexenjagd? Keiner weiß, wie und was tatsächlich passiert ist, aber alle verurteilen die Motorradfahrer. IMMER WIEDER. Blöde quatschen und unbemerkt Pferdefleisch fressen. So müssen wohl Deutsche sein!
Ralf: Nach einer „beschissenen Hexenjagd“ sieht es nur für Leute aus, die sich konstant weigern, seriöse Zeitungen zu lassen. Wer das tut, der weiß, dass der aktuelle Stand den von Ihnen hofierten Verdacht des akoholisierten oder sonst irgendwie deplatziert auftretenden Kutschers längst widerlegt hat, und fährt vermutlich selbst ab und zu gerne mal am Limit.
Oops, zu Zeitungen zu lesen sollte es natürlich heißen, nicht zu „lassen“.
„Bei lebendigem Leibe Vierteilen … “
Eine maßlose Äußerung gegenüber Kritikern. Und das schreibt der Betreiber der Infoplattform für das Motorradfahren in Sachsen, http://www.sachsenbike.de und 1. Vorsitzende des Sachsenbike e.V. René? Unfassbar …
Hallo Jörg – bitte keine Beleidigungen in Kommentaren. Das ist nicht gestattet und solche Kommentare lösche ich. Du bist in anderen Kommentiarspalten (sz-online bei Facebook zum Beispiel in der Diskussion über die Querelen im Meißner Stadtrat) klar übers Ziel hinausgeschossen. Nicht nur Du.
ich schließe mich rene voll an,wir sind selbst biker,es gibt total irre unter uns,aber die meisten sind ordentliche biker.es hat keiner das recht jemand zu verurteilen,außer er war dabei und weiß es besser
unser mitgefühl gilt unserem freund und auch den tieren.
er war ein guter und netter mensch,so behalten wir ihn in erinnerung
Als verantwortungsvolle Biker wäre es eigentlich eure Aufgabe, euch von Rasern dieser Art zu distanzieren, statt ihnen auch noch die Grabrede zu halten und ihn als „Freund“ zu bezeichnen. Er hätte auch in eure (angepasst fahrende) Gruppe rasen können. Dann sähe die Sache vermutlich schon ganz anders aus. So war es ja nur ein Fuhrwerk, und gestorben sind nur zwei Pferde. Die Leute vom Fuhrwerk WAREN dabei. Aber deren Wort gilt ja anscheinend bei einigen hier nichts. Der Kutscher hat klar und deutlich ausgesagt, dass der Biker mit einem „Höllentempo angerast“ kam. Und die Spuren am Unfallort sprechen wohl eine deutliche Sprache. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich hier Raserkumpel solidarisieren und völlig unvernünftig das Geschehene kleinreden und Kritik an dem Unfallschuldner attackieren.
@René: Man muss (auch als Motorradfahrer) nicht dabei gewesen sein um eine Ahnung davon zu haben, was dort passiert ist. Weitere Einzelheiten zum Geschehen stehen im Polizeibericht und stammen von Zeugen wie etwa dem Kutscher…
@Steffi: Euer Freund war ganz gewiss kein Irrer und natürlich muss man auch an seine Verwandten und Freunde denken, die nun trauern. Aber: Er ist am Sonntag offenbar leider irre (schlecht) gefahren.
Mir ist in Moritzburg schon oft die Vorfahrt von Kutschern genommen worden, sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem PKW. Und dem Kutscher war es toal egal das ich und Andere bremsen mussten. Und mindestens genauso unmöglich finde ich Biker, Autofahrer, Fahrradfahrer die mit der Gesundheit anderer spielen oder nicht bei der Sache sind beim Fahren.
Dieses ständige polarisieren finde ich einfach nur ….
Es ist einfach nur traurig für alle Beteiligten.
Ach so. Na da darf man Ihnen ja nun gratulieren, dass endlich einer mal ordentlich Rache genommen hat. Oder wie soll ich diese Aussage verstehen? (Achtung Zynismus)
Also bei allem Respekt: Die Kommentare sind teis unter aller Kanone. Hier wären um ein Haar noch weitere Menschen gestorben! Hier geht es nicht um genommene Vorfahrt oder Ähnliches. Hier geht es darum, dass ein Biker eine Landstraße mal wieder als Rennstrecke missbraucht hat und dabei fahrlässig die Leben von Menschen und Tieren gefährdet hat. Es ist diese Einstellung „und nach mir die Sintflug“, der vehement Kritik gebührt! Wenn sich einer selbst totfahren will – bitte sehr. Aber dass dabei der Tod von anderen billigend in Kauf genommen wird – da hört der Spaß auf.
Jane, ich kann nicht verstehen, dass Sie des Peters Kommentar „ohrfeigen“. Sie und ich mögen uns sicher nicht an alle Aussagen anlehnen können; aber eine gewisse Grundneutralität lässt sich bei Peter insofern feststellen, als das er all JENE unmöglich findet, die mit der Gesundheit anderer spielen.
Also ich bin gebürtige Moritzburgerin und da groß geworden. Es ist mehr als tragisch was da wieder passiert ist. Mag sein das der Biker zu schnell war, diese Strecke wurde nicht umsonst mit Tempo 60 belegt. Aber auch ich habe es zu oft erlebt das sehr langsame Kutschen gerade auf dieser stark befahrenen Strecke ein riesen Hindernis sind. Hat man dann nicht nur eine Kutsche vor sich sondern 3 und das auf beiden Fahrtrichtungen, dann wird es interessant. Und zu oft – wirklich zu oft tauchte aus dem Nichts ein Fuhrwerk auf der Straße auf – ohne auch nur anzuhalten wurde eben aus dem Wald auf die Straße gefahren. Also bitte nicht gleich nur den Biker verurteilen! Es ist für beide Seiten schrecklich! Und Fahrfehler werden genau so auf BEIDEN Seiten gemacht! Vorurteile sind nicht angebracht, es ist noch nichts geklärt.
Anstatt gegeneinander loszugehen hier sollte man in sich rein horchen und sich fragen: fahre ich immer vorschriftsmässig? Aber ehrlich sein!
FAIR!
Naja, eine Fahrerlaubnis für’n Bike habe ich nicht und fahre auch nie mit – ist nicht mein Ding.
Aber für JANE steht ja die Schuldfrage fest…
Als streng gläubiger Atheist kann ich da nur sagen: Wer frei von Schuld ist werfe den ersten Stein.
@Anni: Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ganz ehrlich? Ich lasse es gern mal knacken, wenn es die Straßenverhältnisse zulassen und ich allein bin. Aber ich lasse eben auch durchaus mal jemanden in die Lücke vor mir, ohne ihn blöd an zu hupen. DAS ist der Punkt. Eine Woche England für jeden von Euch und Ihr kennt die feine englische Art im Straßenverkehr. Höflichkeit und Gelassenheit – das fehlt uns auf unseren Straßen. Etwas Toleranz gegenüber Radfahrern, Motorradfahrern, Truckern …
Einfach zu lernen, ohne Groll und Wut miteinander zu leben. Ist nicht schwer. Bei jeder mittleren Flut lobt Ihr doch auch die große Solidarität, oder?
@Anni: volkommen richtig ! Die Kutschen sind auf dieser Straße in Moritzburg eine Bedhinderung und eine Gefährdung der anderen Verkehrsteilnehmer. Ich fahre nicht Motorrad aber dafür komme ich fast täglich mit dem Auto an dieser Stelle vorbei. Ich versuche mich immer zu beherrschen die Kutschen nicht zu überholen, da die Sicht sehr eingeschränkt ist und der dichte Verkehr ein Überholmanöver oft nicht erlaubt. Bin mir nicht sicher, ob ich an dieser Stelle mit 60 km/h noch hätte bremsen können. Das Überqueren der Straße durch langsame Kutschen sollte an dieser Stelle verboten werden.
Auch wenn es für alle Beteiligten schwer ist so gilt mein Beileid der Familie des Motorradfahres. Hoffentlich wird bald etwas unternommen um diese Stelle zu entschärfen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h ist meiner Meinung nach der falsche Weg und würde den Stau noch verlängern. Der Forstweg sollte mit einem Schlagbaum gegen Kutschen gesperrt werden.
Dieses Forum zu Heraushängen der eigenen Meinung über Schuld und Unschuld, Raserei und Tierschutz, Moral und Unmoral setzt offenbar das fort, was wir in den Medien täglich erleben. Trauer und Schmerz bleiben dem Unbeteiligten fern und fremd. Diejenigen, die das Schicksal am Sonntag so hart getroffen hat, werden sich nicht um Fragen wie Verkehrskontrollen, Tierquälerei oder strengere Reglementierungen scheren. Sie werden auch nicht nach den neusten Informationen gieren. Sie haben traurige Gewissheit – und werden das Erlebte zeitlebens nicht vergessen. Wir können nicht helfen, wir können nicht verstehen – wir sollten schweigen!!!
schön das es so viele Meinungen gibt,egal ob SZ,DNN,DF,MDR darüber berichtet haben….
änliche Kommentarmengen gibt es nur bei Beiträgen um die WSB…
ich habe meinen Garten um die Ecke und in den letzten Jahren einige Motorradunfälle erleben müssen
(nuraufderStrasse)
grussi…..
„Trauer am Moritzburger Straßenrand“
SZ vom 16.08.2013
Als langzeitiger Motorradfahrer (bereits seit 42 Jahren“
bin ich entsetzt über diesen Zeitungsartikel. Es wird hier über einen jungen Menschen bereits Gericht gehalten, obwohl der Tatbestand noch nicht aufgeklärt wurde. Es scheinen doch einige schon vergessen zu haben, dass sie auch einmal jung waren und sich in verschiedenen Sachen ausprobiert haben. In jeder Kategorie gibt es solche und solche Menschen. Es ist keiner Vollkommen. Es ist traurig, dass bei diesem Unfall drei Lebewesen ihr leben verloren haben. Man mag nun urteilen, welches Leben kostbarer ist, Mensch oder Tier. Es grenzt für mich an Pietätlosigkeit, das Gedenkschilder bzw. Blumengebinde des Bikers absichtlich entfernt worden sind. Mit aller Achtung wird an Herrn Haase gedacht, der zwei Pferde verloren hat, aber wer denk an die Eltern, die vielleicht ihren einzigen Sohn verloren haben. Mir selber ist es auch schon öfters passiert, dass die Hinterlassenschaften der Pferde im Moritzburg (Urien und Pferdeäfpel) haupsächlich in den Kurven bei Gegenverkehr mich vor größere Probleme gestellt haben.
Auch ein Wort an den Altbürgermeister Herrn Timmler, der wahrscheinlich die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat. Auch Moritzburg lebt von der Motorrisierung, egal , ob Autofahrer oder Biker. Wenn es nicht so wäre, würden wir uns nach wie vor wie unsere Vorfahren uns von Baum zu Baum im Moritzburger Forst hangeln. Dies wäre vielleicht unfallfreier. Es gilt dabei alle Interessen zu vertreten.
Anmerkung:
Um den Moritzburgern Bürgern zu beweisen , dass die Biker nicht generell in die Raserecke gestellt werden, würde ich vorschlagen eine Gedächtnisfahrt für die tödlich Verunglückten zu organisieren, ähnlich der „GDMA“, wo wir immer herzlich in Moritzburg begrüßt worden sind.
M.f.G.Gruß
Wolfi
Meißen
.. habe mir mal die Kommentare hier durchgelesen , egal wie , der Motorradfahrer hatte Schuld , jeder hat sich im Verkehr so zu verhalten >>> usw. es ist doch bekannt , daß junge Motorradfahrer sich als Raser auf öffentlichen Straßen benehmen, ohne Rücksicht und Einsicht und ohne nach zu denken, wird mit diesen Maschinen nur gerast, immer nach dem Motto , „mir passiert nix!“ , unter den Bikern gibt es nun mal verdammt viele „scharze Schafe“ die gerne und oft durch die Gegend rasen , das ist bekannt , auch unter den Bikern !!!!
Grüße