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„S“ wie Suzuki, Schnittchen und Show

Suzuki-PR-Mann Gerald Steinmann (l.) und Testfahrer Andreas Offer präsentierten die Neue.

Tolle Show in den altehrwürdigen Deutschen Werkstätten in Hellerau. Suzuki hatte geladen, um ein neues Motorrad zu präsentieren: Die „Faustrom“. Ja, so sprach Markenmanager Gerald Steinmann das wirklich aus, um dann gleich voll in die Trickkiste mit den englischsprachigen Modebegriffen zu greifen. Der PR-Mann aus der deutschen Suzuki-Zentrale im südhessischen Bensheim präsentierte nicht mehr und nicht weniger als eine komplett neue Motorradklasse. So beschreiben die Suzuki-Verantwortlichen ihre lange, viel zu lange angekündigte neue Großenduro. Das sei ein Motorrad aus der „Lightweight Performance Class“, erklärte Steinmann und zählte dann alle Vorzüge der Maschine auf, die ab Ende Januar bei den Händlern stehen soll. 228 Kilo wiegt die Neue, der 1037 Kubikzentimeter große Zweizylinder-Motor leistet 100 PS bei 8000 Umdrehungen pro Minute. Schon bei der Hälfte soll er mit einem Drehmoment von mehr als 100 Nm punkten. Damit, so Steinmann, platziert Suzuki die neue Reiseenduro genau in der Mitte zwischen den Großen (BMW R 1200 GS, Ducati Multistrada, Triumph Tiger Explorer) und den Kleinen (BMW F800 GS, Honda NC 700 X) – ein handliches Motorrad, leicht und dennoch (durchzugs)stark. Lightweight und Performance eben. Zum Vergleich: BMWs Wasserboxer-Enduro wiegt leer 238 Kilo, der 1200er Motor liefert 125 PS und bei 7700 Umdrehungen pro Minuten zerren 125 Nm am Kardan.

Ganz sicher wird Suzukis Neue im Januar bei der Dresdner Motorradmesse Sachsenkrad gezeigt, versprach Steinmann gestern Abend – fahrfertig selbstverständlich. In den Deutschen Werkstätten präsentierte er gemeinsam mit Testfahrer Andras Offer dagegen „nur“ zwei Prototypen. Die V-Strom 1000 wird ab knapp 12.000 Euro zu haben sein. Suzuki-Händer Matthias Tross von der Bergstraße berichtete gestern am Rand der Präsentation, er habe bereits ein Motorrad verkauft. „Ohne, dass er sie gesehen hat“, habe bei ihm ein Kunde die neue Reiseenduro geordert, „der war da ganz heiß drauf“. Und er meint: „Die geht.“ Will heißen – die Suzuki V-Strom 1000 wird ein erfolgreiches Motorrad.

Mein Eindruck: Schickes Teil, Suzuki hat sich alle Mühe gegeben, eine erwachsene Reiseenduro hinzustellen. Übrigens mit Schnabel – wie BMW. Aber der ist eine Suzuki-Erfindung, gab Steinmann den rund 100 versammelten Kunden und Händlern bei der VIP-Präsentation mit auf den Weg. Im Video war der Sound aus dem Auspuffkoffer übrigens richtig gut, ob die Fahrleistungen überzeugen können, wird die Pressepräsentation Anfang Dezember im spanischen Almeria zeigen. Und ob die neue „Faustrom“ wirklich geht, zeigen dann im nächsten Jahr die Kunden.

Die Show gestern Abend war jedenfalls gut und die Gäste voll bei der Sache. Vor Beginn der Präsentation am Tisch mit den Schnittchen und am Tresen, später aber dann auch an den Maschinen.