Zwei Stunden Jazz können einen Tag zum unvergesslichen Erlebnis machen. Somi, 32 Jahre alt, in Afrika geboren und jetzt in New York zu Hause, ist gestern direkt vom Hudson River an die Moskwa gekommen, um gleich anschließend im angesagten „Art Cafe Durov“ zu singen. Und wie!!! Suaheli und Englisch, begleitet vom Moskauer Oleg Butman-Trio. Ungewöhnlich für deutsche Verhältnisse: Im „Durov“ sitzt man an kleinen runden Tischen vor der Bühne und währeDie nd von dort der Duft der großen weiten Jazzwelt weht, strömen Essensgerüche aus der Küche. Der Musik hat das (zum Glück) nicht geschadet.
Die Ereignisse in der Ukraine waren gestern weit, weit weg. Man hört allerorten Diskussionen darüber, in der Metro, in Ausstellungen, am Rand des Konzerts auch – aber zu sehen ist weiter nichts. Kein Protest, keine (öffentliche) Zustimmung. Aber die Medien sind voll davon. Und ganz nebenbei plant die Staatsduma ein neues Gesetz: Journalisten, deren Berichte für Schaden in Russland sorgen können, sollen demnach vor Gericht gestellt werden. Pressefreiheit no pyccki? Nein, höchst umstritten und vielleicht kommt es auch nie zu diesem Gesetz. Schließlich ist die Pressefreiheit auch in Russland zumindst auf dem Papier festgeschrieben.