Es müssen nicht immer Berge sein, wenn man schöne Motorradstrecken sucht. Auch eine Tour Richtung Lausitzer Seen lohnt sich.
Es war nicht viel Zeit. Nicht viel mehr als ein verlängerter Vormittag. Also musste die Tour kompakt sein und zeitig starten. Das ausgiebige Sonntagsfrühstück fiel aus, außerdem half beim Einstieg in die Lausitztour ein Stück A4 – von Dresden bis zur Anschlussstelle Ottendorf-Okrilla. Von dort gings zunächst Richtung Südosten. Nicht ganz falsch, aber Nordosten ist natürlich besser für eine Ausfahrt von Dresden zu den Lausitzer Seen. Das änderte sich deshalb bereits in Seifersdorf. Lomnitz, Großnaundorf, Oberlichtenau und Reichenbach waren die nächsten Orte an der Strecke. Leider ließen die Kreisstraßen mitunter zu wünschen übrig, es war ein mächtiges Geholper durch den Wald von Lomnitz nach Großnaundorf. Dafür entschädigte aber der frische Duft im feuchten Grün.
Erstes Ziel war Häslich, das zur Gemeinde Haselbachtal gehört. Tauchern ist das kleine Nest sicherlich ein Begriff, schließlich gibt es dort abenteuerlich tiefe Seen in ehemaligen Granitsteinbrüchen. Die Oberprelle am Ortsausgang Richtung Schwosdorf, gleich rechts neben der Bergstraße, gehört zu diesen Seen. Tauchen ist dort nicht erlaubt, einen Blick auf den grünblau schimmernden See kann man aber erhaschen.
Das nächste Ziel ist nicht weit – in Liebenau, auf einer stets gut gemähten Wiese an der Verbindungsstraße nach Kamenz, starten und landen vor allem an schönen Wochenendtagen regelmäßig Ultraleicht-Flieger. Dann führte die Fahrt durch Cunnersdorf, Hausdorf, östlich an Bernsdorf vorbei und weiter auf die B97. Ein großer Wegweiser zeigt, wann es links weg geht zur Krabatmühle in Schwarzkollm.
Eigentlich ist dieses Mühle eine eigene Ausfahrt wert, an diesem Tag geht es aber schnell weiter. Es sind nur noch knapp zehn Kilometer bis zum Strand am Geierswalder See. Dort war am vergangenen Sonntag Spektakel. Jede Menge Mopedfahrer hatten sich zum Steilwandrennen versammelt. Direkt am Seeufer war der Start. Über eine große Welle gings durch ein Wasserloch, hinauf auf die nächste dicke Bodenwelle und dann über zwei kleinere Hügel zum Steilhang. Keiner schaffte es bis ganz nach oben und nur die leichtesten Fahrer kamen wirklich weit. Zweitaktlärm und blauer Auspuffdunst lagen in der Luft, während sich immer wieder Mopedfahrer kurz nach dem Wasserloch in den Lausitzsand packten. Tolle Show!