Der ADAC in München hat die Reißleine gezogen und angekündigt, dass der MotoGP ab 2019 nicht mehr auf dem Sachsenring stattfindet. Doch noch gibt es Hoffnung.
Mehr Geld für den ADAC gibt es nicht. Das stellt der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unzweifelhaft klar. Mit dieser Aussage greift er direkt in die Verhandlungen zwischen der Sachsenring-Rennstrecken Management GmbH (SRM) und dem Automobilclub in München ein. Hintergrund: Der ADAC ist Lizenznehmer bei der Dorna und hat mit dem spanischen Unternehmen einen Vertrag, der bis 2021 gilt. Außerdem gibt es einen Vertrag zwischen dem ADAC und der SRM über die Ausrichtung des MotoGP für denselben Zeitraum. Den hat der ADAC gekündigt und einen neuen Vertrag vorgelegt. Darin soll eine deutlich höhere Bürgschaft stehen als in dem alten Papier. Die SRM hat diesen neuen Vertrag, zu dessen Details Stillschweigen vereinbart wurde, bisher nicht unterschrieben. Vor knapp einer Woche erhöhte der ADAC nun den Druck mit der Ankündigung, über das Rennen ab 2019 werde nun auch mit anderen Rennstrecken gesprochen.
Nun gibt es die Hoffnung, dass sich Ministerpräsident Kretschmer und die ADAC-Spitze am bevorstehenden Rennwochenende zu weiteren Gesprächen treffen könnten. „Meine Hand ist ausgestreckt und ich nehme die Einladung des ADAC nach Hohenstein-Ernstthal gerne an“, sagte Kretschmer gegenüber einem Kollegen, der für Unkorrekt Fragen zum aktuellen Stand gestellt hat. „Das Rennen war immer ein Erfolg und die ganze Region macht mit. Es wäre sinnvoll, wenn es bleibt. Aber das liegt am ADAC.“
Der Ball liegt aus Sicht des Ministerpräsidenten jetzt im Spielfeld des Automobilclubs. „Das ist eine Art Machtkampf. Es geht um viel Geld. Aber das wurde aus der Region auch immer erwirtschaftet.“ Die Landesregierung sei bereit, die Region im bisherigen Umfang zu unterstützen. Damit könne man in den kommenden Jahren erfolgreich Rennen veranstalten. Aber: „Draufzusatteln ist für uns nicht möglich.“ Dresden/csp