„Motorradtouren in den Alpen“ heißt ein Buch, das 2005 im Heel Verlag erschienen ist. Eberhard von Puttkamer beschreibt darin unter Nummer 14 eine Tour „Durch die Walliser Alpen ins Aostatal – Von Andermatt nach Bourg-St. Maurice“. Dieser Bericht war Basis der heutigen Tour, die genau in die entgegengesetzte Richtung führte. Startort war Séez bei Bourg-St. Maurice, Ziel das kleinste Dorf der Scheiz mit dem Namen Zumdorf. Was für eine Tour – reichlich 350 Kilometer lang führte sie über den kleinen und den großen St. Bernhard, den Nufenenpass und den St.-Gotthard-Pass.
Auf dem kleinen St. Bernhard gings von Frankreich nach Italien, auf dem großen St. Bernhard von Italien in die Schweiiz. Dazwischen wurde Aosta westlich umfahren, immer auf der Höhe, etwa 900 Meter über dem Tal. Im Rhonetal, einem berühmten Weinanbaugebiet, sah es nach einer feuchten Reise aus. Also wurde der Regenornat angelegt. Doch das nasse Wetter flüchtete nach Osten, schneller, als man ihm per Motorrad folgen konnte. Der Wein war lecker – hiermit geht die Bitte um Verzeihung für den Mundraub an einen der Weinbauern, der nun eine handvoll weiße und rote Trauben eingebüßt hat. Die roten waren besonders lecker!
Das nächste Regenwwetter kam von Westen, die Flucht in Richtung Nufenenpass half nicht wirklich. Auf dem Weg dorthin wurde es nass, oben war es nass, auf dem Weg hinab nach Airolo war es fast unerträglich. Aber die Klamotten hielten trocken – insbesondere die neue Daytona-Stiefel sind in dieser Hinsicht erwähnenswert – und so wurde auch noch der Gotthard in Angriff genommen. Das Wetter wurde zusehends besser, damit wurde die alte gepflasterte Gotthardpass-Straße doch noch ein Vergnügen.
Nun scheint wieder die Sonne, alle Wolken sind verschwunden und die Tour endete auf 1500 Meter Höhe südwestlich von Andermatt. „Zum Dörfli“ heißt der Übernachtungsplatz. Ein ganz kleines Hotel, das eher eine Pension ist, denn man hat Familienanschluss. Ein Geheimtipp!