Der Sound ist technisch, die Fahrlage fast perfekt und die Optik macht an (siehe Foto). So weit, so gut. Die Zero S der ersten Generation hat immer noch Hinguckerpotenzial, auch wenn die Nachfolgeserie längst im (von Dresden weit entfernten) Handel ist. Nach einer halben Woche auf dem Amibike bleibt festzuhalten: Das macht Spaß. Wie der Motor leise pfeifft, wenn die Drehzahl nach oben geht, ist ein akustischer Leckerbissen. Anders als ein Verbrennungsmotor verrät der Sound aber nicht wirklich viel über die Geschwindigkeit. Nach dem Beschleunigungsvergnügen verrät der Blick auf den Tacho daher regelmäßig, dass der Elektrobiker schon viel schneller ist als die Polizei erlaubt. Das liegt auch daran, dass das kleine Motorrad stets weiter beschleunigt, ist der Hahn erst einmal offen. Während der Nachbar noch im Getriebe rührt, zieht die Zero davon. Dabei legt der Motor gerade im mittleren Geschwindigkeitsbereich – so zwischen 40 und 60 Stundenkilometern – noch mal unwiderstehlich nach. Yippie – Elektro kann auch Spaß machen!!!
Das Bike fasst sich dank breitem Lenker und leicht vorderradlastiger Sitzposition schön erwachsen und recht sportlich an. Das verleitet dazu, die Maschine auch genau so zu fahren. Kein Problem im Stadtverkehr, die Reichweitenanzeige – wie beim Govecs-Roller leider auch hier nur Balken und keine Kilometerangabe – verspricht jederzeit ausreichende Reserven. Anders ist das auf der Autobahn. Der Test heute ergab: Nach reichlich 30 Kilometern „Vollgas“ verlangt der Akku nach einer Steckdose. Dabei ist das Zero-Bike immerhin fast 120 km/h gefahren, mehr ist aber nicht drin. Der „Gas“-Griff muss dazu übrigens gar nicht am Anschlag stehen. Wer dennoch weiter wild am Hahn zieht, wird feststellen: Weniger ist mehr.