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Entschlossene Männer auf qualmenden Motorrädern

Zwei weitere Ausstellungen (und Regen) haben den letzten Moskau-Tag dieser Reise geprägt. Zuerst habe ich dem Chef der Russischen Akademie der Künste Surab Zereteli in einer eigens ihm gewidmeten Galerie einen Besuch abgestattet. Zereteli ist bekannt für diverse Monumentalkunstwerke. Gäbe es die Sowjetunion noch – er wäre gewiss ein Held ebendieser. Die zweite Ausstellung war eine deutlich interessantere Fotoschau aus der Zeit der Sowjetunion. Sie wird in der Ex-Süßwarenfabrik „Roter Oktober“ präsentiert, im Fotozentrum „Brüder Lumiere“. Derzeit ist der zweite Teil der Schau zu sehen mit Bildern aus Moskau in den 60ern, 70ern, 80ern und der Zeit der russischen Wende. Gagarin-Protz und Alltagsleben, Politpropaganda im Moskau jener Tage und der tägliche Arbeitskampf, Freizeitaufnahmen, wenig Kultur, etwas Sport. Und immer wieder Fotos von Kundgebungen, Demonstrationen, waffenstarrenden Aufmärschen auf dem Roten Platz. Im ersten Teil der Fotoausstellung waren auch Bilder zu sehen von Soldaten auf Motorrädern, die die Ehre hatten, bei solchen Aufmärschen vor dem Staatsapparat vorzufahren. Aus diesem Teil der Ausstellung stammen die zwei Aufnahmen. Sie sind 1937 (oben) auf dem Roten Platz und 1940 (unten) auf der Gorki-Straße entstanden. Beide Bilder stammen von dem Fotografen Emmanuil Evzerikhin.