
Dreieinhalb Zugstunden von Moskau entfernt liegt die Stadt Jaroslawl. Der Expresszug dorthin rattert mitunter mit nur 50 Stundenkilometern über ausgeleierte Gleise. So erreicht er zwar langsam aber dennoch auf die Sekunde genau sein Ziel in der Gebietshauptstadt, deren Zentrum zum Unesco-Welterbe gehört. Die evangelisch-lutherische Gemeinde von Jaroslawl ist Teil der Propstei Moskau und Ivan Shirokov, der vor etwa einem Monat gemeinsam mit Pröpstin Elena Bondarenko in Dresden zu Gast war, trifft uns, um uns seine Stadt und seine Kirche zu zeigen. Die Stadt selbst prägen der gewaltige Fluss und die historischen Gebäude an seinem Westufer, vor allem viele orthodoxe Kirchen. Jaroslawl war im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpft, schließlich befand sich hier damals eine der wenigen Brücken über die Wolga. Sie wurde zu Zarenzeiten errichtet und seit ihrer ersten Fahrt vor rund 100 Jahren verläuft die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn über diese Brücke. Das Bauwerk wurde nie zerstört und ist in besserem Zustand, als die benachbarte Autobrücke, die aus den 50er Jahren stammt, berichtete uns Ivan.

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