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Wölfe auf dem Sprung

Wölfe
Mehrere Motorradfahrer mit Russland-Flaggen zeigten sich am Montag vor dem KZ Dachau. Foto: dpa

Die Motorradfahrer, die im Namen des russischen Klubs „Nachtwölfe“ zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs nach Berlin unterwegs sind, haben gestern Prag erreicht. Von München kommend sind sie über den Grenzübergang Phillipsreut nach Tschechien gefahren und haben im Tagesverlauf Prag erreicht. Morgen geht die Tour weiter von Prag in Richtung Torgau, erwarten die sächsischen Behörden. Am Sonnabend soll die „Siegestour“ in Berlin enden.

Nach der Ankunft in Prag besuchten etwa eine handvoll Motorradfahrer den größten Friedhof der Stadt, den Olsany-Friedhof, auf dem auch russische Soldaten beerdigt sind. Dort und am Prager Denkmal für den russischen Marschall Iwan Konew auf der westlichen Moldauseite haben sie Blumen und Kränze niedergelegt. Auf dem Friedhof ertönten dabei „Russland, Russland“-Rufe, wenigstens einer der Motorradfahrer ließ sich in einem Putin-Shirt fotografieren.

Die Fahrt über die tschechisch-deutsche Grenze samt den Kontrollen habe nur etwa ein Viertelstunde gedauert, berichtete ein Sprecher der Motorradfahrer im Nachtwölfe-Blog. Heute seien in Prag eine Stadtbesichtigung, ein Gottesdienstbesuch und Treffen mit Kriegsveteranen geplant.

Wann die Nachtwölfe morgen nach Sachsen kommen, ist nicht bekannt. Das Landeskriminalamt rechnet damit, dass sie auf der A17 einreisen. Wie viele echte Nachtwölfe dann unterwegs sind, ist unklar. In München am Sonntag nicht viel mehr als ein halbes Dutzend Motorradfahrer an. Die meisten davon gaben sich äußerlich nicht als Nachtwölfe zu erkennen. Im Internet wurde allerdings mehrfach dazu aufgerufen, die Putin-treuen Motorradfahrer in Deutschland zu begleiten oder gleich in ihrem Namen auf Strecke zu gehen. Wenigstens ein Harley-Fahrer mit Schweizer Kennzeichen fällt seit Sonntag dadurch auf, dass er die Tour fährt. Er trägt das Patch der Wölfe auf seiner Kutte.

Bisher ist die Tour kein Thema für die sächsischen Behörden, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes Tom Bernhardt. Erst wenn es einen „polizeilich relevanten Sachverhalt“ gebe, werde die Polizei tätig. Prag/Dresden/cs

 

Ein Kommentar

  1. na hoffentlich fällt denen nicht der Rest der Transportkapsel auf den Kopf…..das würde ja dann sicher für Unruhe sorgen….

    Danke auch für den objektiven Bericht ohne den ganzen Trallala drum herum !!

    grussi……..

Kommentare sind geschlossen.