Mola Beach stirbt. Das urige Camp im Osten von Kolberg, gleich neben dem Hotel Marine, das als östliche Begrenzung der Stadt gilt, ist abgewirtschaftet und nicht mehr zu retten. Die Finnhütten vergammeln, das Camp ist leer, keine Gäste weit und breit. Auch die Mola Beach-Kneipe, direkt neben dem Touristenboulevard gleich am Strand, hat schon bessere Zeiten erlebt. Zwar wurde dort noch geputzt, als ich vorgestern vorbeikam, doch das Lokal war geschlossen. Da haben wir vor drei Jahren, bei unserem letzten Dorsch-Angelausflug ab Kolberg, noch ordentlich gebechert, bevor es auf die „Doktor Lubecki“ ging.
Hartmut Wohlthat, der die Mola Beach-Angelreisen und -Übernachtungen vermittelt hat, teilt via Internet mit, dass das Camp Ende des Jahres dicht gemacht wird. „Man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist“, schreibt Wohltat. Die Frage nach dem Grund für das Ende des Camps ließ er stets unbeantwortet. Mehrere Angler haben das bei Facebook wissen wollen, auch mir hat er (noch) nicht geschrieben. Das fördert natürlich Spekulationen. Vielleicht hat ja ein potenter Hotelinvestor am Camp geklingelt und ein sattes Sümmchen für die Spitzenlage am Strand geboten…
Hartmut Wohlthat macht in Peenemünde weiter und will künftig von dort aus Angelfahrten in Kolberg vermitteln. Ob es ihn dafür braucht, kann man durchaus bezweifeln. Schließlich kann man auch selbst zu den Kuttern Hafen gehen, Kontakte knüpfen und Touren vereinbaren. Versuch macht klug! Allerdings – das Wetter war in diesem Jahr ausgesprochen ungnädig. Wie am jetzt zu Ende gehenden Wochenende hat es oft gestürmt, Angeltouren waren damit unmöglich, die Kutter mussten im Hafen bleiben. „Es stürmt und die Wellen tanzen…“, kann man auf der Mola Beach-Website in einem Eintrag vom 11. November lesen. „Wir sitzen heute beim Wodka in der Kneipe und schauen auf die ´unruhige See´“, schreibt der Reisevermittler, der laut Impressum eigentlich in Garz zu Hause ist.
Uns bleiben schöne Erinnerungen an zwei aufregende Angeltouren ab Kolberg mit der „Doktor Lubecki“, die wie alle anderen Kutter im Hafen liegt. Wer das noch einmal erleben will, dem sei der kleine Knitterfisch-Film empfohlen: