Es ist Grand Prix-Zeit auf dem Sachsenring. Hoffentlich nicht zum letzten Mal. Das Thema Zukunft ist allgegenwärtig, aber vor allem die Freude über das Rennwochenende.
Die letzten Trainingsrunden werden gefahren, das Qualifying steht bevor. Sonnabend auf dem Sachsenring: bestes Wetter, alle Stars am Start und sogar einer, mit dem man gar nicht so richtig gerechnet hat. Stefan Bradl springt als MotoGP-Fahrer ein, endlich wieder ein Deutscher in der Königsklasse. Vielleicht gelingt ihm ja ein Achtungserfolg… 20. von 24 Fahrern war er im dritten und letzten freien Training, bei dem die Fahrer erfahrungsgmäß noch nicht alles geben.
Trotz der tollen Tagesaussichten lässt sich nicht verleugnen, dass die Frage nach der Zukunft des Grand Prix auf dem Sachsenring wie eine dunkle Wolke über allem schwebt. Im Fußgängertunnel unter der Zielgeraden gibt es deshalb eine kleine Unterschriftenaktion… Edelfan Udo Naumann aus Nosssen hält erwartungsgemäß gar nichts vom Streit zwischen den Verantwortlichen. „Es ist eine Schande, dass es nicht möglich sein soll, den Grand Prix hier weiterzuführen“, sagt der MotoGP-Besucher, der seit Jahren durch seine Mützen auffällt. „Es wäre sehr, sehr traurig, wenn das nicht mehr der Fall wäre. Der Grand Prix gehört hierher, ganz eindeutig.“ Und er hat einen Rat für die Verantwortlichen: „Es sollten sich alle zusammensetzen und erkennen, wie wichtig das für die Region und die Fans ist und durchsetzen, dass der MotoGP auf dem Sachsenring bleibt.“ Udo Naumann glaubt an die Zukunft der Königsklasse in Sachsen. „Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Hohenstein-Ernstthal/csp