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Wer fährt zur Motorradmesse Leipzig?

Wie soll man nur Lust bekommen auf das Motorradjahr 2023? Dauerregen, graue Wolken seit Tagen – da bleibt das Zweirad in der Garage. Vielleicht hilft eine Motorradmesse?

Solche Standbesucher freuen auch die Polizei Foto: TWIN

Leipzig findet statt. Das ist die gute Nachricht. Vom 10. bis zum 12. Februar sind Besucher gern gesehen bei der Motorradmesse, die die Twin Veranstaltungs GmbH aus Unna (Nordrhein-Westfalen) in der Leipziger Messe organisiert. Besser bekannt sind die Veranstalter noch in Dortmund, wo sie jedes Jahr ebenfalls eine Motorradmesse ausrichten.

Für Sachsen ist die Leipziger Schau wohl die beste Gelegenheit, in diesem Jahr eine solche Messe in erreichbarer Nähe zu erleben. Die Sachsenkrad 2023 in Dresden wurde abgesagt wegen mehrerer Faktoren, die ihre Planung laut Veranstalterangaben im „angemessenen Umfang und mit dem notwendigen wirtschaftlichen Ergebnis leider zu unsicher machen“. Im September kam diese ernüchternde Meldung. Zur Begründung verwiesen die Veranstalter unter anderem auf das damals verabschiedete Infektionschutzgesetz und die „Möglichkeit, Veranstaltungen durch politische Maßnahmen stark einzuschränken“. Außerdem kämen „nun wirtschaftliche Unsicherheiten, die massiv das Konsumklima verschlechtern, steigende Lohnkosten und eine unkalkulierbare Lage bei den Energiekosten“ hinzu.

Aus wirtschaftlichen Gründen strichen auch die Veranstalter der Berliner Motorrad Tage (BMT) die Segel. „Leider müssen … die BMT für das Jahr 2023 abgesagt werden“, teilten sie im Dezember mit. Nach drei Jahren Coronapause und etwa zehn Verschiebungen oder Absagen sei die Zeit „wohl noch nicht für alle Veranstaltungen bereit“, hieß es weiter. „Die einen klagen über Lieferketten-Unterbrechungen, andere über zu schwache Personaldecke und wieder andere über die gesamt politische oder wirtschaftliche Lage.“ Letztlich hatten weniger als 50 Prozent der Motorrad-Aussteller, die Neufahrzeuge präsentieren, ihr Kommen zugesagt – zu wenig um einen „gewissen Branchenquerschnitt“ widerzuspiegeln.

Im Gratisheft Motorrad Szene aus dem Syburger Verlag (Ausgabe 1/2023) stellt Redaktionsleiter Erik Förster fest, es sei vielleicht kein Zufall, dass Marken wie KTM und BMW, die „zum Kreis der Messe-Verweigerer zählen“ und nach seiner Ansicht auch bei Werbung in klassischen Printmedien knausern, Absatzeinbußen hinnehmen mussten. Dagegen sei Suzuki auf den Messen und bei Zeitschriften-Werbung – u.a. in der Motorrad Szene – „omnipräsent“ und habe um 34,5 Prozent zulegen können. Das ist eine gewagte These, einen Beleg dafür liefert das Heft nicht. Aber: Dass es den Messen nicht gut tut, wenn Marken wie KTM und BMW oder wie mehrfach auch in Leipzig „Harley“ fehlen, ist kein Geheimnis. Dresden/csp