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Das Motorradhaus Dresden schließt

Aus und vorbei! Mario Gerbet hört auf. Das Motorradhaus Dresden schließt, hat der Chef vor einer knappe Stunde verkündet. Der Vermieter ist daran schuld, begründet er das Ende.

Ein Foto aus besseren Zeiten. Erst stand das Motorradhaus zum Verkauf, jetzt soll es schließen.

Das ist eine schlechte Nachricht: „Die Auftragsbücher voll wie nie, aber wir müssen schließen!“, schreibt Mario Gerbet. 27 Motorrad-Saisons hat er mitgemacht, erklärt der künftige Ex-Chef. Jetzt ist es vorbei. Der Grund: „Der Vermieter will sein Objekt nun überraschend doch eigennutzen.

Damit endet eine Ära. Mario war nicht nur lange Zeit Suzuki-Vertragshändler, er war Erfinder der Großen Dresdner Motorradausfahrt (GDMA). Erst hat er sie allein organisiert, dann mit einem Verein, zuletzt mit der Mopo. Tausende Motorradfahrer waren zu besten Zeiten dabei, das Motorradhaus war damals ein echter Qualitätsbegriff – ein Name im Geschäft mit starken Motoren und zwei Rädern.

Und nun das: „Der Mietvertrag lief bereits am 30. September 2018 aus und wurde freundlicherweise noch um zwei Monate verlängert, da noch zuviel Arbeit war“, schreibt Mario. Mitte des Jahres sei eine langfristige Verlängerung noch problemlos möglich gewesen. Doch dazu kam es nicht. Die Suche nach einem Nachfolger sei erfolglos gewesen. Bevor er das Geschäft an der Fischhausstraße eröffnete, das nun vor dem Aus steht, hatte Gerbet unter anderem Läden an der Ecke Löbtauer Straße/Wernerstraße und im Dreieck zwischen Tolkewitzer Straße und Wehlener Straße. Ab 2001 war er Suzuki-Vertragshändler. Im Frühjahr 2017 endete diese Zusammenarbeit. Seitdem firmierte das Motorradhaus als markenoffene Werkstatt für alle japanischen Marken.

Am 29. November soll nun eine Abschlussparty stattfinden. Vorher will Mario Gerbet so viel wie möglich zu Geld machen. Der Abverkauf beginnt am Montag. Im Angebot: „Das komplette Paket Motorradhaus Dresden.“ Oder – ab dem 22. November bis zum Tag vor der Abschlussparty, alles das im Einzelverkauf. „Am 29. November wird gefeiert und am 30. übergeben wir den Schlüssel an den Vermieter.“ Details will Mario bei der Glühweinparty zum Ende des Motorradhauses preisgeben. Dresden/csp

  • Hier geht es zur Einladung für die Abschiedsparty.
  • Nachtrag vom 14. November 2018: Mario hat geschrieben, er muss den Laden abgeben, weil der Vermieter die Räume „nun überraschend doch eigennutzen“ will. Das klingt nach einer Kündigung wegen Eigenbedarfs. Aber: Im Gewerbemietrecht ist eine Kündigung wegen Eigenbedarfs gar nicht erlaubt. Das erklären zahlreiche einschlägige Webportale. Zum Beispiel heißt es bei www.mietrecht.org: „Eine Eigenbedarskündigung des gewerblichen Vermieters kommt … nicht in Betracht. Dies ist auch dann maßgebend, wenn der Vermieter die Räume für eigene unternehmerische Zwecke benötigt. Er bleibt an den Mietvertrag mit dem Mieter gebunden und kann den Mietvertrag allenfalls im Rahmen der gesetzlichen Kündigungsfrist ordentlich kündigen.“ Für eine solche ordentliche Kündigung gibt es viele Gründe. Eigenbedarf ist aber keiner davon. csp 

Ein Kommentar

  1. Daran Schuld ist der Vermieter nun nicht gleich. Er vertritt schließlich seine eigenen Interessen. Man ist eben „nur“ Mieter. Einen Vorwurf kann ich meinem Vermieter nicht machen. Ich danke ihm für meine Kunden, dass wir die Saison noch um zwei Monate verlängern durften.

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