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Kategorie: Weltanschauliches

Text und Meldung zur Moskau-Reise

In einem eigenen Text und einer Pressemeldung hat Mira Körlin, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirche in Dresden, heute die Moskau-Reise zum Thema gemacht, um die es an den vergangenen Tagen auch hier im Blog ging. „Wir erlebten engagierte Gemeinden“, zitiert sie Superintendent Christian Behr und berichtet von den verschiedenen Stationen der Reise, die auch der Vorbereitung eines Besuchs von Landesbischof Jochen Bohl im Februar 2014 in Moskau diente.

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Auf ein Wiedersehen!

Prost zum Abschied mit Christian Behr, Elena Bondarenko, Christfried und Annette Weirauch (v.l.).

Honigbier aus Plastebechern gab es heute Nachmittag im Terminal D des Flughafens Scheremetjewo beim Abschied der Dresden-Reisegruppe aus Moskau. Pröpstin Elena Bondarenko hat uns dorthin begleitet und das süße Bier war ein Geschenk der Kirchenvorstandsvorsitzenden der Peter&Pauls-Gemeinde Maria Frolova. Wir haben angestoßen auf die vergangenen Tage, auf das Erlebte, auf die neuen Bekanntschaften, die wir gemacht haben und die gemeinsame Zukunft. „Jetzt wird es leer bei uns“, beschrieb Elena Bondarenko das traurige Abschiedsgefühl, das jeder gewiss aus eigenem Erleben kennt. Sie hat sicher recht mit der Feststellung, dass dies zwar der erste, aber sicher nicht der letzte Besuch aus Dresden in der Propstei Moskau war.

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Sterne, Adler, Kronen und Kreuze

Der Rote Platz und der Kreml mit der gigantische Zarenkanone und der Zarenglocke (beide viel zu groß, um sie jemals zu verwenden), das Treiben im Zentrum von Moskau – und das alles bei 20 Grad und zumeist auch Sonne – Russlands Hauptstadt zeigte sich am letzten Besuchstag in Bestform. Selbst die unzähligen Aufpasser im Stadtzentrum – bei einer 360-Grad-Drehung kann man auf dem Roten Platz leicht ein Dutzend Polizisten zählen – schienen heute irgendwie freundlicher dreinzublicken. Da wollte offenbar auch Lenin nicht nachstehen und ordnete dem angehenden Pionier höchstselbst das Halstuch, bevor er ihm fürs bevorstehende Erinnerungsfoto den richtigen Pioniergruß beibrachte. Solchen Figuren kann man an jeder Ecke begegnen, auch Stalin ist als Motiv sehr beliebt. Darüber hinaus war das Zentrum der Stadt heute fest in der Hand von Reisegruppen aus Fernost, solche aus Deutschland habe ich  vergeblich gesucht.

Kunst von hinten – vier Pferde nahe dem Kreml im Brunnenwasser.

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Gottesdienst auf der Baustelle

Die Wolga in Jaroslawl mit der Autobrücke und der Fachwerk-Eisenbahnbrücke.

Dreieinhalb Zugstunden von Moskau entfernt liegt die Stadt Jaroslawl. Der Expresszug dorthin rattert mitunter mit nur 50 Stundenkilometern über ausgeleierte Gleise. So erreicht er zwar langsam aber dennoch auf die Sekunde genau sein Ziel in der Gebietshauptstadt, deren Zentrum zum Unesco-Welterbe gehört. Die evangelisch-lutherische Gemeinde von Jaroslawl ist Teil der Propstei Moskau und Ivan Shirokov, der vor etwa einem Monat gemeinsam mit Pröpstin Elena Bondarenko in Dresden zu Gast war, trifft uns, um uns seine Stadt und seine Kirche zu zeigen. Die Stadt selbst prägen der gewaltige Fluss und die historischen Gebäude an seinem Westufer, vor allem viele orthodoxe Kirchen. Jaroslawl war im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpft, schließlich befand sich hier damals eine der wenigen Brücken über die Wolga. Sie wurde zu Zarenzeiten errichtet und seit ihrer ersten Fahrt vor rund 100 Jahren verläuft die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn über diese Brücke. Das Bauwerk wurde nie zerstört und ist in besserem Zustand, als die benachbarte Autobrücke, die aus den 50er Jahren stammt, berichtete uns Ivan.

Vikar Ivan Shirokov vor „seiner“ Kirche nahe dem Zentrum von Jaroslawl.

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Weg ist weg!

Mit Otjez Antonij im Kloster in Sergijew Possad.

„Das ist der Super Gau!“ Wenn ein Kirchenmann so etwas sagt, muss wirklich etwas Außergewöhnliches passiert sein. Gestern hat Superintendent Christian Behr das gesagt und er hatte allen Grund dazu. Pass und Portemonaie waren verschwunden. Alles Suchen half nichts, weg ist weg. Wahrscheinlich hat sich ein Bösewicht das Reisedokument und die Geldbörse im Nachtzug von Smolensk nach Moskau gegriffen. Nur fünf Minuten nach seiner Bemerkung hatte der Chef der Reisegruppe aus Dresden seine Contenance zurück. Inzwischen – nach dem Besuch auf drei Polizeistationen – besitzt er eine amtliche Quittung für den Verlust und kann fast sicher sein: Morgen bekommt er in der Deutschen Botschaft einen neuen (Hilfs)Pass.

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Nachtzug nach Moskau

22.30 Uhr in Smolensk – der Nachtzug nach Moskau wird bereitgestellt.

Ankunft in Moskau kurz vor 6 Uhr Ortszeit. Der Liegewagenzug aus Smolensk ist auf die Sekunde pünktlich im Weißrussischen Bahnhof eingerollt, der Ausflug nach Smolensk damit beendet. Und was bleibt? Die Erinnerung an Politiker wie Oleg Krolikov, in der Smolensker Stadtverwaltung zuständig für internationale Beziehungen, der dem Gespräch über die Rückgabe der alten Kirche an die evang.-lutherische Gemeinde von Smolensk nicht gewachsen war. Krolikov versetzte die Gäste aus Deutschland samt ihren Begleitern in ungläubiges Staunen, als er gestern plötzlich aufsprang und fast wortlos verschwand. Ein sekundenschneller Abgang ohne Ankündigung – womöglich hat ihn die Wortgewalt seiner Gesprächspartnerinnen aus Smolensk und Moskau in die Flucht getrieben…

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Zu Besuch in der Schachbrettkirche

Im ersten Stock der Schachbrettkirche ließen sich die Dresdner heute die Situation erläutern.

Politik, Musik und eine Andacht in einer Baptistenkirche prägen heute den Tag in Smolensk. Es geht um Kirchenpolitik. Unsere Gastgeberin heißt Olga Trautwein, ist Vorsitzende des Vorstands der kleinen evangelischen Gemeinde von Smolensk, Schriftstellerin und kann außerdem sehr gut singen. Aber das ist schon fast das Ende der Geschichte.

Ein Foto mit Symbolkraft – die Verhandlungen um die Kirche sind kompliziert wie ein Schachspiel.

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Mauern und Macht

Bischof Dietrich Brauer vor „seiner“ Kirche in Moskau.

„Der Trinitatis-Feiertag gemeinsam mit Gästen aus Sachsen“ steht auf dem Plakat, das Bischof Dietrich Brauer selbst gestaltet und gestern in der Schaukasten an der evangelischen Peter&Paul-Kirche in Moskau gehängt hat. Mitten in der Altstadt, der „Kitai-Gorod“, steht die Kathedrale und sie kann sich sehen lassen. Auch für Musiker scheint sie ein Highlight zu sein, orthodoxe Sänger haben dort heute Vokalmusik aufgenommen. Und das klang … klasse!

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Moskau am Abend

Moskovskie Wechera – im Hintergrund der Kreml.

Reichlich zwei Stunden Flug ist Moskau von Dresden entfernt. Und etwa die Hälfte dieser Zeit per Zug der schicke Flughafen Sheremetjevo vom Zentrum der Stadt. Ankunft in Europas größter Metropole: Kurz vor Mitternacht war der Kreml (auf dem Foto im Hintergrund), der Moskauer Autoverkehr war zu dieser Zeit mancherorts noch dicht wie in Dresden zur Rush Hour auf der Königsbrücker Straße, allerdings auf vier bis fünf(!) Fahrspuren pro Richtung.

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Meine rote Karriere und was mich nervt

Skandal! Katastrophe! Unerhörte Neuigkeiten aus dem roten Osten! Angie war im ZV-Lager. So, liebe Wessis, nannten wir kurz die Pflichtübung für alle jungen DDRler, die zivile Verteidigung mehrere Tage am Stück zu üben und dazu in einem Lager zu leben. Die Mädchen mussten lernen, wie man Pflaster aufklebt und Mullbinden um einen gebrochenen Arm wickelt, die Jungen rannten mit Holzgewehren durch die Gegend und sollten das Marschieren trainieren. Alle mussten labbrige Uniformen tragen, wohnten in dieser Zeit in Mehrbettzimmern, Jungs und Mädchen waren getrennt, es wurde zum Appell angetreten. So weit, so gar nicht gut. Auch Angela Merkel war also im ZV-Lager, meldet heute die Bild. Das ist ja schlimm!!! Überhaupt – Angie hat ganz offenbar eine typische DDR-Jugend erlebt. Sie war in der FDJ (unerhört als Pfarrerstochter!!!), sogar für Agitprop zuständig (für Wessis: Agitation und Propaganda) und hat zuvor womöglich „für immer bereit“ bei den Pionieren gegrüßt. Im schlimmsten Fall beherrscht sie sogar noch heute den Text der DDR-Nationalhymne, der ja selbst im roten Osten viele Jahre verboten war: „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland einig Vaterland.“

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