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Schlagwort: Moskau

4300 Kilometer für František Janeček

Ralf Büttner alias Jawabütti (weißes Motorrad) hat die Moskauer in Dresden empfangen.

Ein knappes Dutzend Jawafahrer kurvte gestern Abend durch Dresden auf den Altmarkt. Gestartet war die Gruppe am Mittwoch in Moskau, Ziel der Reise ist Prag. Und Anlass der 135. Geburtstag von František Janeček. Er gilt als der Erfinder der tschechischen Maschinen, deren Gene laut Wikipedia eigentlich von den deutschen Wanderer-Werken stammen. Dort kaufte Janeček 1929 die Lizenz für ein Motorrad mit 500 Kubikzentimetern. Das war die Geburtsstunde der robusten Zweiräder mit den markanten zwei Auspuffrohren. Einer der weitgereisten Männer war Andrey Kochetov, Redakteur der russischen Motorradzeitschrift „Moto“ und Mitglied des Clubs „Rolling Anarchy“. Aufnäher aus aller Herren Länder auf seiner Weste zeigten: Dieser Mann ist ein Kilometerfresser – vom hohen Norden bis in den tiefen Süden, vom fernen Osten bis in den äußersten Westen hat er Europa auf zwei Rädern durchquert. Gemeinsam mit seinen Freunden vom „Moto Club Jawa Moscow“ durchquerte er gestern nun Dresden auf der Fahrt nach Prag. „Wir sind nur vor Warschau in Regen gekommen“, berichtete er von der Tour.

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Text und Meldung zur Moskau-Reise

In einem eigenen Text und einer Pressemeldung hat Mira Körlin, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Kirche in Dresden, heute die Moskau-Reise zum Thema gemacht, um die es an den vergangenen Tagen auch hier im Blog ging. „Wir erlebten engagierte Gemeinden“, zitiert sie Superintendent Christian Behr und berichtet von den verschiedenen Stationen der Reise, die auch der Vorbereitung eines Besuchs von Landesbischof Jochen Bohl im Februar 2014 in Moskau diente.

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Auf ein Wiedersehen!

Prost zum Abschied mit Christian Behr, Elena Bondarenko, Christfried und Annette Weirauch (v.l.).

Honigbier aus Plastebechern gab es heute Nachmittag im Terminal D des Flughafens Scheremetjewo beim Abschied der Dresden-Reisegruppe aus Moskau. Pröpstin Elena Bondarenko hat uns dorthin begleitet und das süße Bier war ein Geschenk der Kirchenvorstandsvorsitzenden der Peter&Pauls-Gemeinde Maria Frolova. Wir haben angestoßen auf die vergangenen Tage, auf das Erlebte, auf die neuen Bekanntschaften, die wir gemacht haben und die gemeinsame Zukunft. „Jetzt wird es leer bei uns“, beschrieb Elena Bondarenko das traurige Abschiedsgefühl, das jeder gewiss aus eigenem Erleben kennt. Sie hat sicher recht mit der Feststellung, dass dies zwar der erste, aber sicher nicht der letzte Besuch aus Dresden in der Propstei Moskau war.

Ein Kommentar

Die Gashand kribbelt

Biker aus St. Petersburg in Smolensk, der Kollege ganz rechts fährt ohne Kennzeichen.

Es juckt in den Fingern, es kribbelt in der Gashand nach einer Woche Motorrad-Abstinenz. Andere waren mittlerweile mit Kindern auf Tour oder sind wie die Treiber der fünf Bikes oben gemeinsam auf Reisen gewesen. Wenigstens etwas Motorrad-Sound in der Tiefgarage muss heute noch drin sein nach der Rückkehr aus Moskau.

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Sterne, Adler, Kronen und Kreuze

Der Rote Platz und der Kreml mit der gigantische Zarenkanone und der Zarenglocke (beide viel zu groß, um sie jemals zu verwenden), das Treiben im Zentrum von Moskau – und das alles bei 20 Grad und zumeist auch Sonne – Russlands Hauptstadt zeigte sich am letzten Besuchstag in Bestform. Selbst die unzähligen Aufpasser im Stadtzentrum – bei einer 360-Grad-Drehung kann man auf dem Roten Platz leicht ein Dutzend Polizisten zählen – schienen heute irgendwie freundlicher dreinzublicken. Da wollte offenbar auch Lenin nicht nachstehen und ordnete dem angehenden Pionier höchstselbst das Halstuch, bevor er ihm fürs bevorstehende Erinnerungsfoto den richtigen Pioniergruß beibrachte. Solchen Figuren kann man an jeder Ecke begegnen, auch Stalin ist als Motiv sehr beliebt. Darüber hinaus war das Zentrum der Stadt heute fest in der Hand von Reisegruppen aus Fernost, solche aus Deutschland habe ich  vergeblich gesucht.

Kunst von hinten – vier Pferde nahe dem Kreml im Brunnenwasser.

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Gottesdienst auf der Baustelle

Die Wolga in Jaroslawl mit der Autobrücke und der Fachwerk-Eisenbahnbrücke.

Dreieinhalb Zugstunden von Moskau entfernt liegt die Stadt Jaroslawl. Der Expresszug dorthin rattert mitunter mit nur 50 Stundenkilometern über ausgeleierte Gleise. So erreicht er zwar langsam aber dennoch auf die Sekunde genau sein Ziel in der Gebietshauptstadt, deren Zentrum zum Unesco-Welterbe gehört. Die evangelisch-lutherische Gemeinde von Jaroslawl ist Teil der Propstei Moskau und Ivan Shirokov, der vor etwa einem Monat gemeinsam mit Pröpstin Elena Bondarenko in Dresden zu Gast war, trifft uns, um uns seine Stadt und seine Kirche zu zeigen. Die Stadt selbst prägen der gewaltige Fluss und die historischen Gebäude an seinem Westufer, vor allem viele orthodoxe Kirchen. Jaroslawl war im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpft, schließlich befand sich hier damals eine der wenigen Brücken über die Wolga. Sie wurde zu Zarenzeiten errichtet und seit ihrer ersten Fahrt vor rund 100 Jahren verläuft die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn über diese Brücke. Das Bauwerk wurde nie zerstört und ist in besserem Zustand, als die benachbarte Autobrücke, die aus den 50er Jahren stammt, berichtete uns Ivan.

Vikar Ivan Shirokov vor „seiner“ Kirche nahe dem Zentrum von Jaroslawl.

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воскресенье

Beim Begrüßungslied für die Gäste aus Dresden.

воскресенье (Woskresenjie) ist das russische Wort für Sonntag und sonntags werden in der Peter & Paul-Kathedrale in Moskau gleich mehrere Gottesdienste gefeiert, nicht „nur“ von den Hausherren, der evangelisch-lutherischen Gemeinde. Für die Besuchergruppe aus Dresden fing der Sonntag heute mit einem Gottesdienst in französischer Sprache an. Pröpstin Elena Bondarenko zelebrierte ihn und besonders beindruckend war der  Gesang. Es wurde rythmisch mitgeklatscht, zweite Stimmen wurden gesungen, Zwischenrufe ertönten – so etwas kennen wir eigentlich nur aus dem Fernsehen. Bis auf die Pastorin und die vier Gäste aus Dresden stammten die Gottesdienstbesucher allesamt aus afrikanischen Ländern oder hatten zumindest afrikanische Wurzeln und mit größten Vergnügen sangen sie ein Begrüßungslied ausschließlich für uns. So viel Gottesdienstfreude habe ich in Dresden noch nie erlebt!

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Weg ist weg!

Mit Otjez Antonij im Kloster in Sergijew Possad.

„Das ist der Super Gau!“ Wenn ein Kirchenmann so etwas sagt, muss wirklich etwas Außergewöhnliches passiert sein. Gestern hat Superintendent Christian Behr das gesagt und er hatte allen Grund dazu. Pass und Portemonaie waren verschwunden. Alles Suchen half nichts, weg ist weg. Wahrscheinlich hat sich ein Bösewicht das Reisedokument und die Geldbörse im Nachtzug von Smolensk nach Moskau gegriffen. Nur fünf Minuten nach seiner Bemerkung hatte der Chef der Reisegruppe aus Dresden seine Contenance zurück. Inzwischen – nach dem Besuch auf drei Polizeistationen – besitzt er eine amtliche Quittung für den Verlust und kann fast sicher sein: Morgen bekommt er in der Deutschen Botschaft einen neuen (Hilfs)Pass.

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Nachtzug nach Moskau

22.30 Uhr in Smolensk – der Nachtzug nach Moskau wird bereitgestellt.

Ankunft in Moskau kurz vor 6 Uhr Ortszeit. Der Liegewagenzug aus Smolensk ist auf die Sekunde pünktlich im Weißrussischen Bahnhof eingerollt, der Ausflug nach Smolensk damit beendet. Und was bleibt? Die Erinnerung an Politiker wie Oleg Krolikov, in der Smolensker Stadtverwaltung zuständig für internationale Beziehungen, der dem Gespräch über die Rückgabe der alten Kirche an die evang.-lutherische Gemeinde von Smolensk nicht gewachsen war. Krolikov versetzte die Gäste aus Deutschland samt ihren Begleitern in ungläubiges Staunen, als er gestern plötzlich aufsprang und fast wortlos verschwand. Ein sekundenschneller Abgang ohne Ankündigung – womöglich hat ihn die Wortgewalt seiner Gesprächspartnerinnen aus Smolensk und Moskau in die Flucht getrieben…

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