Dresden / Moped / Motorrad

Ein Film für das Fernweh

Viel Beifall gab es am Sonnabend in der Dresdner Schauburg. Den hatten sich Josephine Flohr und Daniel Rintz auch verdient. Sie bekamen ihn für einen Dokumentarfilm.

Im bis auf den letzten Platz besetzten großen Saal der Schauburg sprach Daniel Rintz zu den Gästen der Filmpremiere.Daniel Rintz selbst hatte die Latte hoch gelegt mit dem Dokumentarfilm über seine erste lange Motorradreise. „Somewhere else tomorrow“ hieß der Streifen, der vor fast genau fünf Jahren Premiere hatte (hier der Bericht dazu). Daran angelehnt ist der Titel des neuen Films. Er heißt „Somewhere else together“ und stellt schon im Titel die Verbindung her, die seit Daniels damaliger Motorradreise im Mittelpunkt steht – die zu seiner Freundin Josephine. Gemeinsam haben sie Nord- und Südamerika auf Motorrädern erobert und weil ihnen das noch nicht genug war, noch eine Tour von Süden nach Norden durch Afrika drangehängt. Das ist viel. Sehr viel. Und das ist vielleicht das Einzige, was man am neuen Film kritisieren kann. Dass sie am Ende selbst zuviel hatten von den vielen neuen Eindrücken unterwegs, den Menschen, die sie kennengelernt haben, auch den Problemen, die sie lösen mussten, spielt auch im Film eine Rolle. Schade, dass deshalb die Länderreihung, durch die das Paar gefahren ist, am Ende immer dichter wird und dabei sicher viel Schönes auf der Strecke geblieben ist. Aber es ist zugleich ehrlich, so, wie sie selbst ihre lange Reise erlebt haben.

Viel Beifall gab es für den Dokumentarfilm „Somewhere else togehter“.

Und sonst so? „50 bis 60 Prozent des Gepäcks waren für Euch“, beschrieb Daniel am Sonntagabend nach Filmende das, was sich die beiden auf ihre Motorräder geschnallt hatten. Mehr als die Hälfte ihres Gepäcks machte das Equipment für den Film und für Fotos aus. Angefangen von zwei Laptops samt zusätzlicher Festplatten, jeder Menge Kameras, einer (gesponserten) Drohne, Kabeln, Ladegeräten… „Ich brauch eigentlich nur eine Zahnbürste und meine Motorradjacke“, erklärte der Dresdner seine Ansprüche an die sonstige Ausrüstung.

Dem Filmteam und ganz besonders seiner Partnerin Josephine Flohr dankte Daniel Rintz für die viele Arbeit an „Somewhere else together“.

Es hat sich gelohnt, so viel Technik mitzunehmen. Der Film beeindruckt mit tollen Landschaftsaufnahmen, vielen Motorradsequenzen, interessanten Interviews und immer wieder auch mit Gedanken, die zum Weiterdenken anregen. Etwa, wenn beschrieben wird, wie einfach Menschen leben können, ohne dieses einfache Leben als Belastung zu empfinden. Oder wie befriedigend es ist, den alltäglichen (deutschen) Komfort mal hinter sich zu lassen und dabei an die eigenen Grenzen zu gehen. Und das sind Daniel und Josephine bis aufs Äußerste, wie man in „Somewhere else together“ sehen kann.

Und Witz – den gibts auch. Etwa, wenn sich das Paar, entspannt auf einem Segelboot, darüber unterhält, wie wohl die nächste Reise sein sollte: auf zwei Motorrädern oder doch lieber mit Rucksack und Busticket? Gut, dass sich die zwei Dresdner für die Motorradvariante entschieden haben – andernfalls gäbe es ja nicht ihren sehenswerten Film. Dresden/csp

  • Eine zweite Premiere von „Somewhere else together“ ist am 3. Februar in der Schauburg geplant, Daniel und Josephine werden wieder dabei sein.
  • Ab dem 13. Februar läuft der Film regulär in den Kinos an und gehört dann auch zum Programm der Schauburg, versicherte mir Geschäftsführer Stefan Ostertag.
  • Hier geht es zur Internetpräsenz der zwei Globetrotter mit diversen Bestellmöglichkeiten für Film-DVDs, die Musik zum Film etc.