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Motorsteuerung ohne Drosselklappe

Warum erst eine Drosselklappe ansteuern, wenn auch das Einlassventil eines Motors selbst die Luftzufuhr begrenzen kann? Diese Frage steht hinter einer Entwicklung, mit der MZ auf der Intermot in Köln punkten will. Wie MZ-Sprecher Andreas Schulz heute ankündigte, stellt die (insolvente) Firma aus Hohndorf morgen beim Pressetag in Köln erstmals einen Motor vor, bei dem mit dem Gasgriff ein Drive-by-wire-System samt Stellmotor und einer speziellen Mechanik gesteuert wird, das direkt den Hub des Einlassventils regelt. So soll ohne die Zwischenstation Drosselklappe die Luftzufuhr geregelt werden, die letztlich mitentscheidend ist für die Motorleistung. „Der Kraftstoffverbrauch kann je nach Lastzustand um 15 bis 35 Prozent gesenkt werden, im Durchschnitt sind es rund 20 Prozent“, sagt MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer. Die Hohndorfer stellen dieses System für Viertakt-Zylinderköpfe auf Basis eines 125 Kubikzentimeter-Motors vor. Die neue Technologie, die in Hohndorf bereits im mehrmonatigen Dauerbetrieb getestet worden ist, stehe „als Grundlage für den angestrebten Neustart der Motorradproduktion bei MZ“ zur Verfügung, so Wimmer weiter.

Darüber hinaus präsentieren die Hohndorfer an ihrem Stand ein Geländemotorrad mit Elektroantrieb, das im Rahmen einer Diplomarbeit in der MZ-Entwicklungsabteilung entstanden ist. Aufgabe sei dabei gewesen, „einen Elektroantrieb mit Getriebe zu entwickeln und auf diese Weise die sonst bei Anfahren notwendigen hohen und daher problematischen Stromstärken in den Griff zu bekommen“, so Wimmer. Die Maschine hat ein stufenlos stellbares automatisches Getriebe, eine sogenannte Variomatik. Laut Wimmer ist die Technik aber noch nicht ausgereift, sondern dieses Exponat nur „ein Zwischenschritt“.