Das Motorradtreffen im Klein-Erzgebirge in Oederan muss in diesem Jahr ohne die Biker stattfinden, die im öffentlichen Auftrag Motorrad fahren dürfen. Die Kollegen in blau, die zumeist BMW fahren, sind in diesem Jahr nicht dabei. Sie dürfen nicht dabei sein, haben die Verantwortlichen entschieden – wer auch immer das war. Überbracht haben Veranstalter Horst Drichelt diese schlechte Nachricht die Kollegen der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge. „Gründe wurden nicht genannt“, bedauert der engagierte Oederaner.
Anders als bei der Großen Dresdner Motorradausfahrt (GDMA), bei der die Polizei vor etwa vier Jahren zum ersten Mal Geld für ihr Engagement haben wollte, ist dies in Oederan offenbar nicht der Grund. Drichelt macht sich nun Sorgen um die gemeinsame Tour der Motorradfahrer am 19. August, die nach einem Bikergottesdienst auf dem Oederaner Altmarkt starten soll. Er sagt: „Die Sicherheitsbedenken wurden allen Stellen gegenüber – das Sächsische Innenministerium eingeschlossen – geäußert, da die Entscheidung der Polizeidirektion nach Ermessen der Veranstalter nicht auf finanzielle Belange zurückführbar ist.“
Und was bleibt? Einerseits der Eindruck, dass im Freistaat immer noch nicht ganz oben angekommen ist, dass Motorradfahrer auch Steuerzahler sind und für ihr Hobby sogar tiefer in die Tasche greifen als andere. Andererseits die Hoffnung, dass das Motorradtreffen im Klein-Erzgebirge dennoch ein Erfolg wird. Schließlich kann auch eine Tour ohne Polizei nach den Regeln der Straßenverkehrsordnung ein Vergnügen sein.