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Rettung für den Sachsenring?

Es gibt gute Nachrichten für die MotoGP. Ein millionenschwerer Geschäftsmann hat sein Herz für den Sachsenring entdeckt.

Matthias Moser aus Frankfurt/M. will bei der SRM einsteigen. Foto: Honda

Der Grand Prix findet auch 2019 auf dem Sachsenring statt. Da sei er sich hundertprozentig sicher, sagte mir Matthias Moser am Telefon. Der Geschäftsmann aus Frankfurt am Main will die Mehrheit der Sachsenring-Rennstrecken Management GmbH übernehmen und die MotoGP als ihr neuer Eigentümer auf jeden Fall auf dem Kurs in Hohenstein-Ernstthal halten. Positive Signale dafür bekam er unter anderem von Carmelo Ezpeleta, dem Chef der spanischen Dorna, die die Motorradweltmeisterschaft organisiert, und vom sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Moser ist in Sachsen kein Unbekannter. Als Chef des US-Investmentunternehmens Fortress hat er den Kauf der Dresdner Woba verhandelt. 2006 war der Vertrag perfekt, mehr als 1,7 Milliarden Euro zahlte Fortress damals an Dresden. Die Stadt war damit auf einen Schlag schuldenfrei und ist es bis heute, glaubt man den Rathaus-Politikern. Der Anwalt, der ihm damals zur Seite stand, hat den Kontakt zur SRM hergestellt, sagte mir Moser. Seit September 2017 laufen die Gespräche über seine Beteiligung an der GmbH, zu der bisher die Gemeinden Hohenstein-Ernstthal, Gersdorf, Oberlungwitz, Bernsdorf und der Landkreis Zwickau gehören. Er könne anders agieren als eine GmbH aus kommunalen Trägern, begründet Moser seine Erwartung, die MotoGP auf dem Sachsenring retten zu können.

Der 54-Jährige hat Erfahrungen im Motorradgeschäft und im Rennsport. Er ist Chef von Ducati in Frankfurt und eines Honda-Teams in der Superbike-WM. Die Rede ist von 75 Prozent der SRM-Anteile, um wieviel Geld es geht, sagte Moser nicht. 300.000 Euro sollen es sein, hieß es in den vergangenen Tagen in mehreren Presseberichten.

Ohne die SRM geht es laut Moser nicht. Die mache einen Super-Job, sagte der Frankfurter, davon habe er sich am vergangenen Wochenende überzeugen können. „Ich bin begeistert, das Team macht das perfekt, es gab keinerlei Probleme.“ Den ADAC braucht er nicht unbedingt, notfalls könne die SRM den Grand Prix auch als direkter Partner der Dorna organisieren. Er hätte den Automobilclub aber gern mit im Boot.

Bis zum Herbst will sich Matthias Moser noch Zeit lassen für das Mega-Geschäft. Inzwischen gibt es aber auch Kritik an ihm und seinen Plänen. Die SRM sei überschuldet, heißt es dabei, Moser sei zu blauäugig. Der Geschäftsmann hat diese Kritik bereits zurückgewiesen. Er habe sich die Bücher der SRM angesehen und keine Schulden gefunden. Dennoch hat er potenzielle Geldquellen entdeckt, die der 54-Jährige unbedingt anzapfen will. „Trittbrettfahrer“ nennt Moser diese Geschäftsleute. Dazu zählt er unter anderem den Campingplatzbetreiber vom Ankerberg. Auch die SRM hat in den vergangenen Jahren bereits versucht, ihn ins Boot zu holen – erfolglos.

Sicher ist also noch nichts, doch die Hoffnung wächst. Ministerpräsident Kretschmer verbreitete am Wochenende Optimismus, auch SRM-Geschäftsführerin Nadin Pohlers. Hohenstein-Ernstthal/csp