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Passt? Motorräder und der sächsische Tourismusplan

In Sachsen soll ein „Masterplan Tourismus“ helfen, auch künftig viele Urlauber in den Freistaat zu locken und dabei konkurrenzfähig und nachhaltig zu sein. Kommen da auch Motorradurlauber vor?

Der Frohnauer Hammer in Annaberg-Buchholz: Sehenswert und perfekt zu erreichen. Foto: Unkorrekt

Schon mal „Motorradtour Sachsen“ oder „Motorradurlaub Sachsen“ gegoogelt? Outdoor-Unternehmen, das eine oder andere Hotel und Motorradreise-Anbieter sind da zu finden. Der erste Anbieter war bei einem schnellen Test jeweils ein Outdoor-Unternehmen aus dem Allgäu. Nicht aus Sachsen, schon gar nicht das Tourismusministerium oder die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen. Anderswo ist das nicht besser. Bei der Suche mit denselben Begriffen im Alpen-Freistaat Bayern taucht ebenfalls keine offizielle Institution auf der ersten Google-Ergebnisseite auf. Muss das so sein?

Immerhin – der ADAC ist jeweils in den Ergebnissen vertreten – mit Tourenangeboten in der jeweiligen Region. In Sachsen könnte es demnächst Verbesserungen geben. Es soll ein „Masterplan Tourismus“ erarbeitet werden, teilt das zuständige Ministerium mit. Die Arbeit daran startet an diesem Mittwoch mit einer „Zukunftswerkstatt“ unter der Überschrift „Tourismusmarketing – Sachsen erfolgreich positionieren“. Ende des Jahres soll der Plan fertig sein und dem Kabinett vorgelegt werden.

„Reiseverhalten und Nachhaltigkeitsansprüche der Gäste sind nur einige Themen, mit denen sich Tourismusmarketing auseinandersetzen muss“, erklären die Verantwortlichen. Außerdem sei das Image Sachsens „eng mit dem Bild als Reiseland verknüpft“. Deshalb brauche der Freistaat ein attraktives touristisches Angebot, „welches sich von der Konkurrenz abhebt“. Bei sechs Treffen soll herausgearbeitet werden, „was die touristischen Alleinstellungsmerkmale sind, wie sie sich weiterentwickeln lassen und wie gleichzeitig die erfolgreich etablierte Dachmarke »Sachsen. Land von Welt« gestärkt werden kann“.

Wer Motorrad fährt, muss hier gewesen sein: Der markante Start-Ziel-Turm auf dem Sachsenring. Foto: Unkorrekt

Wer ist dabei? Vertreter aus der Tourismusbranche, der Hotellerie, von Reiseunternehmen, von Mobilitätsanbietern und natürlich aus Städten, Gemeinden und Fachleute der Landesregierung. Aus Motorradfahrersicht kann man vor allem auf den ADAC und die Hotelanbieter setzen. Sie sind bekannt für ihr Engagement für die Zweiradgemeinde. Doch ist Motorradfahren mit Verbrenner-Maschinen als Urlaubsform in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch zukunftsfähig? Vielleicht ist das eine Frage, die bei einem der Treffen diskutiert wird. Jedenfalls ist Sachsen mit seinen Gebirgen ein lohnenswertes Reiseziel für Motorradfahrer. Und es hat schon deshalb ein Alleinstellungsmerkmal, weil die meisten dieser Gebirge international sind, also hinüber ins Tschechische reichen. Dazu kommen sehenswerte Flusslandschaften, kurvenreiche Straßen und mehrere Städte ganz in der Nähe der Motorradreviere. Nicht zu vergessen – Motorradgeschichte und Motorradsport findet man in Sachsen wie wohl in keinem anderen Bundesland. Weitere Alleinstellungsmerkmale.

Fragt man hiesige Motorradfahrer und -Reiseveranstalter, lassen sie nichts auf ihre Zweiradheimat kommen. Vielleicht finden solche Gedanken Eingang in den Masterplan. Wünschenswärt wäre es sicher, nicht nur aus Sicht der Tourismusbranche. Dresden/csp